Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
ticken
tị|cken [1: lautm. zu ↑"tick"; 2: übertr. ↑"von" (1); 3: viell. unter Einfluss von ↑"tickern" nach engl. to tick (off) = abhaken; 4: wohl zu älter, noch landsch. Tick (zu ↑"tick") =tickender (1 a) Schlag, kurze Berührung; 5: wohl übertr. von (4)]: 1. a) in [schneller] gleichmäßiger Aufeinanderfolge einen kurzen, hellen [metallisch klingenden] Ton hören lassen: die Uhr tickt; der Holzwurm tickt im Gebälk; Wenn sie tickende Ventilgeräusche hören, werden sie nervös (NNN 2. 9. 86, 25); Ü zwischen Flensburg und Passau ticken hochgiftige Ökozeitbomben (Wiener 1, 1989, 85); b) ein tickendes (1 a) Geräusch verursachen: Er tickte mit dem Bleistift (Seghers, Transit 47). 2. (ugs.) denken und handeln: etwas langsam t.; Dass in dieser Beziehung der Osten anders tickt als der Westen, ist wenig verwunderlich (Woche 9. 1. 98, 7); Wenn er überhaupt jemals versteht, wie Bankiers t., dann jedenfalls zu spät (Spiegel 3, 1986, 127); du tickst wohl/bei dir tickt es wohl nicht [ganz] richtig (du bist wohl nicht recht bei Verstand); Bei dir tickt's doch nicht mehr (du bist doch nicht mehr bei Verstand; Heim, Traumschiff 327). 3. (salopp) begreifen, verstehen: hast du das endlich getickt?; Es muss etwas nicht stimmen mit dem Mann, der zwar ... Pässe ... schlagen kann, der jedoch andererseits nicht tickt, dass er der deutschen Mannschaft in diesem Stadium ... mehr Schaden zufügt (MM 14. 6. 96, 13). 4. (selten) 1"tippen": ... schritt er die Reihe ab und tickte jedem an die Brust (Kempowski, Tadellöser 203). 5. (Jargon) zusammenschlagen [u. berauben]: Die Gruppe hatte sich ... vorgenommen, „Exis“ (bürgerliche Nichtrocker) zu „ticken“ (Zeit 7. 2. 75, 55); Zwei Jungs haben eine etwa vierzigjährige Frau weggeschubst ... die hab' ich vielleicht getickt, die zwei (Fichte, Wolli 356).
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