Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
taub
taub [mhd. toup, ahd. toub, urspr. = empfindungslos, stumpf(sinnig), eigtl. = benebelt, verwirrt, betäubt, verw. mit ↑"Dunst"]: 1. ohne die Fähigkeit, etw. akustisch wahrnehmen zu können; gehörlos: ein -es Kind; [auf einem Ohr] t. sein; ihr linkes Ohr ist t.; bist du denn t.? (ugs.; hörst du denn nichts?); Ü sie stellt sich t. (geht nicht auf etw. ein); er war t. für, gegen alle Bitten (ging nicht auf sie ein); Er war t. für alles, was ich ... vorbrachte an Widerspruch (Frisch, Stiller 500); sein Abscheu gegen den satten Bürger, der ... t. gegen das Elend der Armen seinen Weg geht (Thieß, Reich 57). 2. (in Bezug auf Körperteile) ohne Empfindung; wie abgestorben: vor Kälte -e Finger; ein -es Gefühl in den Armen; meine Füße wurden [mir], waren t.; ... seine Fingerspitzen ... Seit einigen Tagen fühlten sie sich t. an (Kronauer, Bogenschütze 162). 3. einen bestimmten, für die jeweilige Sache eigentlich charakteristischen Bestandteil, eine bestimmte, eigentlich charakteristische Eigenschaft nicht habend: eine -e (keinen Kern enthaltende) Nuss; eine -e (keine Körner enthaltende) Ähre; ein -es (unbefruchtetes) Vogelei; -es (Bergmannsspr.; kein Erz enthaltendes) Gestein; der Pfeffer ist, schmeckt t. (hat kein Aroma); der Kürbis blüht t. (ohne Fruchtansatz); Wir standen zwischen unreifen Nüssen. Einige waren zertreten oder t. (Grass, Hundejahre 328).
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