Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Tür
Tür, die; -, -en [mhd. tür, ahd. turi]: 1. a) Vorrichtung in Form einer in Scharnieren hängenden, meist rechteckigen Platte zum Verschließen eines Durchgangs, eines Einstiegs o. Ä.: die T. quietscht, klemmt, knarrt, schließt nicht richtig, ist geschlossen; Eine T. schlägt ins Schloss (Ziegler, Kein Recht 219); Karin stürzte hinaus und im nächsten Augenblick knallte die äußere T. zu (Thor [Übers.], Ich 47); Die T. zur Küche fliegt auf (Ossowski, Flatter 14); eine T. [ab]schließen, aushängen, anlehnen; die T. hinter sich zumachen; Barabas hatte am Dienstag die gepolsterte T. seines Zimmers geöffnet (Maron, Überläuferin 12); sie wirft die T. ins Schloss und versperrt sie (Frischmuth, Herrin 67); er hörte, wie die T. ging (geöffnet od. geschlossen wurde); an die T. klopfen; ein Auto mit vier -en; einen Brief unter der T. durchschieben; sie wohnt eine T. weiter (nebenan); R mach die T. von außen zu! (ugs.; geh hinaus!); [ach] du kriegst die T. nicht zu! (ugs.; ach du meine Güte!); Ü das wird dir so manche T. öffnen (manche Möglichkeit eröffnen); ihr stehen alle -en offen (ihre [beruflichen] Möglichkeiten sind sehr vielfältig); er fand nur verschlossene -en (er stieß überall auf Ablehnung; niemand unterstützte ihn); wir dürfen die T. nicht zuschlagen/müssen die T. offen halten (wir müssen die Möglichkeit zu verhandeln, uns zu einigen, erhalten); sie fand überall offene -en (sie war überall willkommen, fand überall Unterstützung); *jmdm. die T. einlaufen/einrennen (ugs.; ↑"Bude" 2 b); jmdm. die T. vor der Nase zuschlagen (ugs.; 1. im letzten Augenblick vor jmdm. die Tür zumachen. 2. jmdn. schroff zurückweisen); [bei jmdm.] offene -en einrennen (ugs.; bei jmdm. mit großem Engagement für etw. eintreten, was dieser ohnehin befürwortet): Da rennen Sie bei mir offene -en ein. Ich war der Erste, der als Sozialminister in Rheinland-Pfalz ein Kindergartengesetz verabschiedet hat (Spiegel 42, 1984, 117); einer Sache T. und Tor öffnen (einer Sache Vorschub leisten; etw. unbeschränkt ermöglichen): dadurch wird dem Missbrauch T. und Tor geöffnet; Solange das Stück nicht gespielt ist, sind allen Munkeleien und Spekulationen T. und Tor geöffnet (Spiegel 45, 1985, 298); hinter verschlossenen -en (ohne die Anwesenheit von Außenstehenden, ohne Außenstehende zuzulassen; geheim): sie verhandeln hinter verschlossenen -en; mit der T. ins Haus fallen (ugs.; sein Anliegen ohne Umschweife, [allzu] unvermittelt vorbringen); vor verschlossener T. stehen (niemanden zu Hause antreffen); zwischen T. und Angel (ugs.; in Eile, ohne genügend Zeit für etw. zu haben; im Weggehen): Da ich aber nicht gekommen bin, um mich hier zwischen T. und Angel von Ihnen verhören zu lassen (Borell, Lockruf 145); b) als Eingang o. Ä. dienende, meist rechteckige Öffnung in einer Wand [die mit einer ↑"Tür" (1 a) verschlossen wird]; Türöffnung: die T. geht ins Freie; eine T. zumauern; aus der T. treten; sie steckte den Kopf durch die T.; der Schrank geht nicht durch die T.; sie stand in/unter der T.; Unnatürlich fette, aufgedunsene Malven blühten im Vorgarten. Seine Frau wartete in der T. (Loest, Pistole 250); er hatte den Fuß bereits in der T.; R da ist die T.! (ugs.; nachdrückliche Aufforderung an jmdn., den Raum zu verlassen); *jmdm. die T. weisen (geh.; jmdn. mit Nachdruck auffordern, den Raum zu verlassen; jmdn. abweisen): Mütter sind sogar allein mit ihrem Kind, weil sie einem Pascha die T. gewiesen haben (Wilhelm, Unter 158); vor die T. (ins Freie, nach draußen): vor die T. gehen; jmdn. vor die T. setzen (ugs.; 1. jmdn. hinausweisen: Nur dass die Mutter ... einen Besoffenen resolut vor die T. zu setzen versteht [Frischmuth, Herrin 39]. 2. jmdn. entlassen; jmdm. kündigen); vor seiner eigenen T. kehren (ugs.; sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern); vor der T. stehen (nach dem Kalender bald eintreten, gefeiert, begangen werden können; unmittelbar bevorstehen): Ostern steht vor der T.; bis die nächste Modenschau vor der T. steht und mit ihr die Angst, dass der Erfolg vergänglich ist (Woche 25. 4. 97, 33). 2. a) einer ↑"Tür" (1 a) ähnliche, meist jedoch kleinere Vorrichtung zum Verschließen einer Öffnung: die T. eines Ofens, Vogelkäfigs, Schrankes; b) mit einer ↑"Tür" (2 a) verschließbare Öffnung: sie griff durch die T. des Käfigs nach dem Goldhamster.
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