Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Trieb
Trieb, der; -[e]s, -e [mhd. trīp, zu: trīben, ↑"treiben" u. eigtl. = das Treiben]: 1. a) (oft vom Instinkt gesteuerter) innerer Antrieb, der auf die Befriedigung starker, oft lebensnotwendiger Bedürfnisse zielt: ein heftiger, unwiderstehlicher, unbezähmbarer, blinder, tierischer T.; ein edler, natürlicher, mütterlicher T.; dumpfe, sexuelle, verdrängte, sadistische -e; einen T. (starken Hang) zum Verbrechen haben; er spürte den T. in sich, sich schöpferisch zu betätigen; seine -e zügeln, bezähmen, beherrschen, verdrängen, befriedigen; Das Einzige ist, dass er seinen T. abreagiert (Aberle, Stehkneipen 117); dass bereits die erste Krise in seiner Herrschaftszeit den ältesten T. des Menschen wieder erwecken konnte, den Wunsch zu töten (Stories 72 [Übers.], 7); seinen -en nachgeben, freien Lauf lassen; statt ein Gebet zu sprechen oder ein wenig zu schlafen, folgte ich einem spielerischen T. und nahm den nächsten Gegenstand in die Hände, der sich mir anbot (Hesse, Steppenwolf 75); Vielleicht bist du so ein kaputter Typ, der überall etwas Gutes tun will, nur weil er mit seinen -en nicht zurechtkommt (H. Weber, Einzug 312); er lässt sich ganz von seinen -en leiten, ist von seinen -en beherrscht, bestimmt; b) (veraltend) Lust, Verlangen, etw. zu tun: nicht den leisesten, keinen besonderen T. zu etw. haben; Na, vielleicht hat's wirklich geholfen, vielleicht hast du nun wirklich T. zur Arbeit (Fallada, Jeder 84). 2. junger, sich gerade bildender Teil einer Pflanze, der später Blätter entwickelt u. oft verholzt; junger ↑"Spross" (1 a): ein kräftiger T.; die Pflanze hat junge, frische -e entwickelt; die -e an einem Obstbaum be-, zurückschneiden. 3. (Technik) a) Übertragung einer Kraft, eines Drehmoments; b) Vorrichtung zur Übertragung einer Kraft, eines Drehmoments. 4. (Technik) Zahnrad mit einer nur geringen Anzahl von Zähnen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Trieb