Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Treue
Treue, die; - [mhd. triuwe, ahd. triuwa]: 1. a) das Treusein (1 a): ewige, unwandelbare, unverbrüchliche T.; jmdm. T. schwören, geloben; jmdm., einander die T. halten, bewahren; er hat [dem Freund] die T. gebrochen (ist [dem Freund] untreu geworden); an jmds. T. glauben, zweifeln; er tat es aus T. zu den Freunden, zur Heimat; (in Briefschlüssen:) in alter T. Ihr, dein[e] ...; in Treuen (veraltet; treu) zu jmdm. halten; Ü Es sind die Träume seiner Jugend, an die er sich mit Respekt und Wehmut erinnert und denen er auf rührende Weise die T. hält (Reich-Ranicki, Th. Mann 70); dass sie durch ihre konsequente und unerschütterliche T. zum Monophysitismus dem Kaisertum die besten und fruchtbarsten Provinzen ... erhalten hat (Thieß, Reich 556); *meiner Treu! (veraltet; Ausruf der Bewunderung); Treu und Glauben (Rechtsspr.; Rechtsgrundsatz, nach dem der Rechtsprechende nicht starr einem Gesetz folgen darf, wenn das Ergebnis eines solchen Vorgehens gegen das Rechtsempfinden verstößt bzw. als unbillig empfunden wird): so handeln, wie Treu und Glauben es erfordern; auf/(seltener:) in Treu und Glauben (ugs.; im Vertrauen auf die Redlichkeit, Richtigkeit o. Ä.): jmdm. etw. auf Treu und Glauben überlassen; in Treu und Glauben handeln; in guten Treuen (schweiz.; 1. im guten Glauben, im Vertrauen auf die Richtigkeit: in guten Treuen handeln. 2. mit gutem Gewissen, mit Recht: Man kann in guten Treuen für und gegen einen Auslandeinsatz von Schweizer Rettungstruppen sein [NZZ 26. 1. 83, 7]); b) das Treusein (1 b): die eheliche T.; Die bürgerliche Ehe und T. kann sehr wohl einfach die bequemste aller Lösungen sein (Zorn, Mars 74); c) das Treusein (1 c): er kann sich auf die T. seiner Fans verlassen; sie dankten ihrer Kundschaft für die T., die sie ihnen über viele Jahre bewiesen hatte; d) das Treusein (1 d): jener simple Umstand, der es so häufig den Verlagen erschwert, manchen Autoren die T. zu halten - die Unverkäuflichkeit ihrer Bücher (Reich-Ranicki, Th. Mann 118); in T. (treulich) zu jmdm. stehen, halten. 2. (in Bezug auf die Vorlage, die Wiedergabe, die Dokumentation von etw.) Genauigkeit, Zuverlässigkeit: die historische, sachliche, dokumentarische T. von etw. bemängeln; eine höchstmögliche T. der Tonwiedergabe anstreben.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Treue