Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Tradition
Tra|di|ti|on, die; -, -en [lat. traditio, zu: tradere, ↑"tradieren"]: 1. a) etwas, was im Hinblick auf Verhaltensweisen, Ideen, Kultur o. Ä. in der Geschichte, von Generation zu Generation [innerhalb einer bestimmten Gruppe] entwickelt u. weitergegeben wurde [u. weiterhin Bestand hat]: eine alte, bäuerliche T.; Eine andere T. (ein anderer Brauch), die dahinging und der ich nachtrauerte, war das winterliche Eismachen (Dönhoff, Ostpreußen 97); der Wunsch, der Weihnachtsbasar möge ... T. (zur festen Einrichtung) werden (Saarbr. Zeitung 19. 12. 79, 24); demokratische -en pflegen; eine T. bewahren, hochhalten, fortsetzen; das Land hat eine große musikalische T.; Er gehörte zu der Hand voll Gemeindemitglieder, die noch in der alten T. erzogen war und die Liturgie kannte (Kemelman [Übers.], Dienstag 88); Das Duftwesen hatte alte T. in Montpellier (Süskind, Parfum 189); Diese jährlichen Begegnungen haben nun schon T. (gehören zum festen Bestand; Augsburger Allgemeine 3./4. 6. 78, I); Im Hotel- und Gaststättengewerbe haben die Minipacks bereits T. (natur 10, 1991, 74); an der T. festhalten; mit der T. brechen; Mit diesen Worten stellte Mayer sich in die T. der stalinistischen Intellektuellenverfolgungen (Fest, Im Gegenlicht 303); Mein Mann und ich, selbstverständlich, für uns gab es da nichts, sind aus T. (weil es so üblich ist), aus guter Sitte und Anstand zur Beerdigung gegangen (Kronauer, Bogenschütze 283); b) (selten) das Tradieren: die T. dieser Werte ist unsere Pflicht. 2. außerbiblische, von der katholischen Kirche als verbindlich anerkannte Überlieferung von Glaubenslehren seit der Apostelzeit.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Tradition