Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Tracht
Trạcht, die; -, -en [mhd. traht(e), ahd. draht(a), zu ↑"tragen", eigtl. = das Tragen, Getragenwerden; das, was getragen wird]: 1. für eine bestimmte Volksgruppe o. Ä. od. bestimmte Berufsgruppe typische Kleidung: bunte, bäuerliche, ländliche Tiroler -en; das Brautpaar hatte T. angelegt (Augsburger Allgemeine 22./23. 4. 78, 45); Dieser Mann ... trug nicht nur die T. der Patres von Mariabronn (Hesse, Narziß 346); Die Häuslerinnen, in schwarzer T., mit am Kinn gebundenen weißen Kopftüchern (Bieler, Mädchenkrieg 357); die T. (allgemein übliche Kleidung) jener Jahre, ... das windige Sackfähnchen und ein verbeulter Kübel auf dem Kopf, machen sie nicht flotter (Muschg, Gegenzauber 34). 2. (Imkerspr.) von den Bienen eingetragene Nahrung, bes. Nektar, Pollen, Honigtau: eine Biene, die reichlich T. gefunden hat (Natur 78). 3. (Landw.) Stellung einer Fruchtart in der Anbaufolge [u. deren Ertrag]. 4. (landsch. veraltend) Traggestell für die Schultern zum Tragen von Körben u. Eimern. 5. (veraltet, noch landsch.) Last (die jmd., etw. trägt): eine T. Holz, Heu, Stroh; die Pflanzen am Draht aufgebastet und von der Wucht ihrer -en (Früchte, die schwer an ihnen hängen) niedergezogen (Gaiser, Jagd 120); *eine T. Prügel (ugs.; Schläge; zu „Tracht“ in der älteren Bed. „aufgetragene Speise“; Prügel, die man jmdm. verabreicht, wurden früher oft mit Gerichten, die man jmdm. serviert, verglichen): eine T. Prügel/(auch:) eine T. bekommen, kriegen; jmdm. eine [gehörige] T. Prügel verpassen. ∙ 6. Erscheinungsbild, Habitus: Jetzt begann ein neues Leben für ihn. Er zog bei dem Pachter ein und ward zu dessen Familie gerechnet; mit seinem Stande veränderte er auch seine T. Er war so gut, so dienstfertig (Tieck, Runenberg 37).
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Ansicht: Tracht