Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Tor
1Tor, das; -[e]s, -e [mhd., ahd. tor, zu ↑"Tür"]: 1. a) [große] Öffnung in einer Mauer, in einem Zaun o. Ä., die durch ein Tor (1 b) verschlossen wird; breiter Eingang, breite Einfahrt: die Stadtmauer hat zwei -e; aus dem T. treten; durch das T. fahren; vor verschlossenem T. stehen; b) [ein- od. zweiflügelige] Vorrichtung aus Holz, Metall o. Ä., die [in Angeln drehbar] ein Tor (1 a) verschließt: ein schmiedeeisernes, hölzernes, schweres T.; die -e der Schleuse; das T. der Garage öffnet sich automatisch; das T. öffnen, schließen, verriegeln, aufstoßen; ans T. klopfen; Ü Nur auf diese Weise werde sich der katholischen Kirche das T. zum bolschewistischen Osten öffnen (Niekisch, Leben 266); *vor den -en ... (geh.; [in Bezug auf ein Gebäude, eine Stadt] außerhalb; in unmittelbarer Nähe): sie haben ein Haus vor den -en der Stadt; eine Menschenmenge wartete vor den -en des Gerichtsgebäudes; c) (meist in Verbindung mit Namen) selbstständiger Torbau mit Durchgang: das Brandenburger T. 2. ([Eis]hockey, Fußball, Handball u. a.) a) durch zwei Pfosten u. eine sie verbindende ↑"Querlatte" (2) markiertes Ziel, in das der Ball zu spielen ist: das gegnerische T. berennen; das T. verfehlen; das T. hüten (Torhüter sein); am T. vorbeischießen; auf ein T. spielen (Jargon; das Spiel so überlegen führen, dass der Gegner nicht dazu kommt, Angriffe zu starten); aufs, ins T. schießen; der Ball landete im T.; wer steht im T.? (wer ist Torhüter[in]?); er wollte den Ball ins T. tragen (Jargon; wollte sich beim Vorgehen aufs Tor nicht vom Ball trennen, zögerte zu lange mit dem Torschuss); übers T. köpfen, vors T. flanken; Er ist ewig anspielbar, ein ständiger Unruheherd, der zudem zum T. drängt (Kicker 6, 1982, 4); *ins eigene T. schießen (ugs.; etw. tun, womit man sich selbst schadet); b) Treffer mit dem Ball in das Tor (2 a) : ein unnötiges, dummes T.; das goldene (spielentscheidende) T.; bisher sind zwei -e gefallen; ein T. schießen, erzielen, verhindern, einfangen; Wir ... haben gerade Stellungsspiel und Herauslaufen geübt - und kassieren dann zwei solche -e (Kicker 6, 1982, 37); ein Fußballtrainer, der zusehen muss, wie sie seinen Leuten zehn -e in die Maschen hauen (Loest, Pistole 196); mit 2 : 1 -en siegen; T.! (Ausruf bei einem gefallenen Tor). 3. (Ski) durch zwei in den Schnee gesteckte Stangen markierter Durchgang, der bes. beim Slalom passiert werden muss: eng gesteckte -e; -e abstecken, ausflaggen; „Ganz oben an der Linkskurve habe ich ein T. falsch angeschnitten“, sprudelte sie noch atemlos heraus (Maegerlein, Piste 81). 4. (Geogr.) Felsen-, Gletschertor.————————
2Tor, der; -en, -en [mhd. tōre, eigtl. = der Umnebelte, Verwirrte, zu ↑"Dunst"] (geh. veraltend): jmd., der töricht, unklug handelt, weil er Menschen, Umstände nicht richtig einzuschätzen vermag; weltfremder Mensch: ein gutmütiger, reiner, tumber T.; obschon kein T., war er doch auch nicht der Denkstärksten einer (Stern, Mann 227).
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