Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Tod
Tod, der; -[e]s, -e [mhd. tōd, ahd. tōt, subst. Bildung zu dem unter ↑"tot" genannten Verb]: 1. Aufhören, Ende des Lebens; Augenblick des Aufhörens aller Lebensfunktionen eines Lebewesens: ein sanfter, schmerzloser, plötzlicher T.; der klinische T. war bereits eingetreten; ein langer, qualvoller T. (eine lange, qualvolle Zeitspanne bis zum Eintritt des Todes); der T. am Galgen, auf dem Schafott, durch den Strang; der T. ist durch Ersticken, Erfrieren, Entkräftung eingetreten; der T. kam, nahte schnell, trat um 18 Uhr ein; dieser Verlust war sein T. (führte dazu, dass er starb); der T. schreckte ihn nicht; Solche -e gehen zumeist still vor sich (Wochenpresse 46, 1983, 19); auf den Schlachtfeldern wurden Millionen -e gestorben (dichter.; kamen Millionen Menschen ums Leben); einen schweren, leichten T. haben; der Arzt konnte nur noch den T. feststellen; das spricht dagegen, dass Luis den T. gesucht hat (sterben wollte; Gregor-Dellin, Traumbuch 152); einen ruhigen, stillen T., den T. eines Gerechten sterben; den T. fürchten, nicht scheuen, herbeiwünschen, ersehnen; jmds. T. betrauern, wollen, wünschen; jmdm. den T. wünschen; Kinder, kommt rein, ihr holt euch noch den T. (emotional übertreibend; ihr werdet auf den Tod krank; Kempowski, Tadellöser 114); ... hat der Mann die Frau erschossen und dann sich selbst den T. gegeben (sich selbst erschossen, umgebracht; MM 21./22. 8. 71, 11); sich dem -e weihen; dem T. nahe sein; die Stunde des -es nahe fühlen; die Schrecken, die Bitterkeit des -es; eines natürlichen, gewaltsamen -es sterben; angesichts des -es waren alle still geworden; auch die geeignetsten Arten verfallen dem -e, wenn ihnen durch äußere Umstände die Lebensbedingungen entzogen werden (Gruhl, Planet 38); jmdm. die Treue halten bis in den/bis zum T.; jmdn. in den T. treiben, schicken; sie folgte ihrem Mann in den T.; freiwillig in den T. gehen (geh.; Selbstmord begehen); für seine Überzeugung in den T. gehen (geh.; sein Leben opfern); er hat seinen Leichtsinn mit dem T./-e bezahlen müssen; man sollte täglich mit dem T. rechnen; Ich bin im Krieg fünf Jahre lang als Soldat mit dem T. konfrontiert worden (Schreiber, Krise 90); das Leben nach dem T./-e; er kam über ihren T. nicht hinweg; jmdn. über den T. hinaus lieben; jmdn. vom T./-e erretten; ein Tier zu -e schinden (so schinden, dass es stirbt); er ist zu -e erkrankt (so sehr erkrankt, dass er dabei sterben könnte); er hat sich zu -e gestürzt (ist so unglücklich gestürzt, dass er dadurch zu Tode gekommen ist); Wäre es nicht das Beste, wenn wir uns gleich zu -e hungerten? (so lange hungerten, bis wir tot sind; Bieler, Mädchenkrieg 157); er wurde zum -e verurteilt; diese Krankheit führt zum T.; R umsonst ist [nur] der T. [und der kostet das Leben] (es gibt nichts umsonst, für alles muss bezahlt werden); Ü mangelndes Vertrauen ist der T. (bedeutet das Ende) jeder näheren menschlichen Beziehung; Im Krieg dann starb der Club einen stillen T. (Danella, Hotel 62); *der schwarze T. (die Pest); der weiße T. (der Tod durch Lawinen, durch Erfrieren im Schnee); den T. finden (geh.; ums Leben kommen); tausend -e sterben (emotional übertreibend; voller Angst, Zweifel, Unruhe sein); des -es sein (geh. veraltend; sterben müssen); auf den T. (geh.; in einer Weise, die das Leben bedroht, die lebensgefährlich ist): auf den T. krank, erkältet sein, daniederliegen; Er liegt auf den T. und bräuchte die Pflege nötiger denn je (Chotjewitz, Friede 8); auf/(seltener:) für den T. (ugs. emotional übertreibend; in äußerstem Maße, ganz u. gar, überhaupt): er konnte ihn auf den/für den T. nicht ausstehen; ich durfte zu meinen Eltern nicht von Gott sprechen, denn das konnten sie auf den T. nicht leiden (Zorn, Mars 69); mit T. abgehen (veraltet; sterben): ... demzufolge Heinrichs kleine Tochter Margarete ..., falls Heinrich ohne männliche Nachkommen mit dem T. abginge, seine Länder erben sollte (Feuchtwanger, Herzogin 9); zu -e kommen (geh.; den Tod finden): der Projektor war ... von panischen Faltern umschwärmt; wenn einer am heißen Glas zu -e kam, stieg eine Rauchlocke auf (Ransmayr, Welt 26); zu -e (emotional übertreibend; sehr, aufs Äußerste, schrecklich): sich zu -e schämen, langweilen; er war zu -e erschrocken; Abgeschlagen schleppte er sich ins Ziel, ausgepumpt und zu -e enttäuscht (Loest, Pistole 61); etw. zu -e reiten (etw. bis zum Überdruss wiederholen; so oft behandeln o. Ä., dass es seiner Wirkung beraubt wird). 2. (oft dichter. od. geh.) in der Vorstellung als meist schaurige, düstere, grausame Gestalt gedachte Verkörperung des Todes (1); die Endlichkeit des Lebens versinnbildlichende Gestalt: der grimmige, unerbittliche, grausame T. stand vor der Tür; der T. mit Stundenglas und Hippe; der T. als Sensenmann; der T. klopft an, ruft, winkt jmdm., lauert auf der Straße, hält reiche Ernte, schickte seine Boten, schloss ihm die Augen, nahm ihm die Feder, den Pinsel aus der Hand; er war blass, bleich wie der T., sah aus wie der leibhaftige T.; Da weiß man, dass es kaum noch Minuten geht, bis der T. einen holt (Dürrenmatt, Meteor 10); den T. vor Augen sehen (seinen Tod voraussehen); dem T. entrinnen, entfliehen, entgehen, trotzen; er ist dem T. von der Schippe, Schaufel gesprungen (scherzh.; ist einer tödlichen Gefahr entronnen, hat eine lebensgefährliche Krankheit überwunden); er hat dem T. ins Auge gesehen (war in Lebensgefahr); eine Beute des -es sein; jmdn. den Klauen des -es entreißen; mit dem T./-e ringen (lebensgefährlich erkrankt, dem Sterben nahe sein); *T. und Teufel (alles Mögliche, alle möglichen Leute): man kann mit Kindern über T. und Teufel reden. Es kommt nur aufs Wie an (Hörzu 11, 1976, 16); T. und Teufel! (Fluch); weder T. noch Teufel/sich nicht vor T. und Teufel fürchten (sich vor nichts fürchten).