Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Titel
Ti|tel [auch: 'tɪtl̩], der; -s, - [mhd. tit(t)el, ahd. titul(o) < lat. titulus]: 1. a) jmds. Rang, Stand, Amt, Würde kennzeichnende Bezeichnung, die als Zusatz vor den Namen gestellt werden kann: einen akademischen, diplomatischen T., den T. Direktor tragen; den T. eines Professors haben; einen T. erwerben, erlangen; dass die meisten der Schauspieler ... den T. von Hofräten oder Professoren führten (Musil, Mann 1320); Darin forderte ich ihn auf, den als Regent getragenen T. eines Königs von Jerusalem nach Erhalt dieses Schreibens niederzulegen (Stern, Mann 37); jmdm. einen T. verleihen, aberkennen; sich einen [falschen, hochtrabenden] T. beilegen; sich einen T. anmaßen; jmdn. mit seinem T. anreden, ohne T. ansprechen; er wurde im Lauf der Jahre mit zahlreichen -n ausgestattet; er machte keinen Gebrauch von seinem T.; b) im sportlichen Wettkampf errungene Bezeichnung eines bestimmten Ranges, einer bestimmten Würde: der erste Bundesligaspieler, der als Trainer einen nationalen T. schaffte (Kicker 6, 1982, 18); den T. eines Weltmeisters haben, tragen, halten, abgeben müssen, verlieren; sie hat sich mit dieser Übung den T. im Bodenturnen gesichert, geholt; er hat in dieser Disziplin sämtliche T. errungen; Einige der bekanntesten Großmeister geben dem sowjetischen Schachmeister ... kaum noch eine Chance, seinen T. gegen Bobby Fischer zu verteidigen (MM 21. 8. 72, 15); das Meisterpaar kann sich nun mit dem erneut gewonnenen T. aus dem aktiven Sport zurückziehen. 2. a) kennzeichnender Name eines Buches, einer Schrift, eines Kunstwerks o. Ä.: ein kurzer, prägnanter, treffender, langer, langatmiger, irreführender, einprägsamer, reißerischer T.; der T. eines Romans, eines Films, eines Musikstücks, einer Zeitschrift, eines Schlagers; das Buch hat, trägt einen viel versprechenden T.; welchen T. soll sein neuestes Werk haben, bekommen?; die T. verschiedener Veröffentlichungen im Katalog nachsehen, registrieren, anführen; Viereck hatte den T. der längst eingegangenen ältesten Zeitung Münchens dem verkrachten Herausgeber abgehandelt (Kühn, Zeit 111); das Fernsehspiel wird jetzt unter einem anderen T. gezeigt; b) unter einem bestimmten ↑"Titel" (2 a) bes. als Buch, Schallplatte o. Ä. veröffentlichtes Werk: diese beiden T. sind vergriffen; der letzte T. des Sängers wurde ein riesiger Erfolg; Gern höre ich auch Musik, neben modernen -n auch die von Louis Armstrong (Freie Presse 24. 10. 88, 6); Der Schachzug von S. Fischer, Evita Wolffs Debüt zu ersteigern, fällt für ihn unter die erste Kategorie - niemand könne wirklich vorhersehen, ob sich der T. als Hardcover so bombastisch entwickeln werde (Woche 27.3.98, 35); c) kurz für ↑"Titelblatt" (a): den T. künstlerisch gestalten. 3. (Rechtsspr.) Abschnitt eines Gesetzes- od. Vertragswerks: Die ... Unterscheidung zwischen Innehabung ... und Ausübung ... staatlicher Hoheitsgewalt fand ihre klassische Formulierung in T. III Art. 2 Abs. 2 der franz. Verfassung von 1791 (Fraenkel, Staat 294). 4. (Wirtsch.) in einem ↑"Haushalt" (3) Anzahl von Ausgaben, Beträgen, die unter einem bestimmten Gesichtspunkt zu einer Gruppe zusammengefasst sind: für diesen T. des Etats sind mehrere Millionen Mark angesetzt. ∙ 5. Rechtsanspruch, Rechtstitel: Möchtet Ihr so glücklich sein, als Ihr sie (= Götz' Schwester Maria) lieb behaltet! - Amen! Ich begehre kein Glück als unter diesem T. (Goethe, Götz I); ich zeig' ihm rasch den blutgeschriebnen T. (Goethe, Faust II, 11 613).
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