Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Tiefe
Tie|fe, die; -, -n [mhd. tiefe, ahd. tiufī]: 1. Ausdehnung senkrecht nach unten; [große] Entfernung unter der Erdoberfläche od. dem Meeresspiegel: eine Schwindel erregende T.; der Brunnen hat eine T. von zehn Metern; aus der T. des Wassers emportauchen; in den -n des Meeres; in die T. blicken, stürzen; Philomena ... musste wohl durch einen dieser schwarz aufklaffenden Risse am Grund der Schlucht in unerreichbare -n hinabgestürzt sein (Ransmayr, Welt 275); den Sarg in die T. (in das Grab) lassen; in einer T. von 30 Metern; Ü das Jahr verläuft gleichmäßig, ohne sonderliche Höhen und -n (Chotjewitz, Friede 79). 2. a) Ausdehnung nach hinten, innen: die T. der Bühne, des Schrankes, der Fächer; die T. einer Wunde; b) [weit] hinten gelegener Teil, Bereich eines Raumes, Geländes; Inneres (1): aus der T. des Parks drang leise Musik; In den -n der Zimmer wurde mit Geschirr geklappert (Fels, Sünden 33); Ü die verborgensten -n des menschlichen Herzens. 3. Tiefgründigkeit, wesentlicher, geistiger Gehalt: die philosophische T. seiner Gedanken. 4. (von Gefühlen, Empfindungen) das Tiefsein (5); großes Ausmaß, Heftigkeit: die T. ihres Schmerzes, ihrer Liebe; Aus der unerschütterlichen Festigkeit und unbezweifelbaren T. seiner Neigung ist zu schließen, dass Theodora sehr früh auf ihn einen starken Eindruck gemacht hat (Thieß, Reich 477). 5. (von Farben) sehr dunkle Tönung: die T. des Blaus. 6. (von der Stimme, von Tönen) tiefer (7 b) Klang.
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