Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Teil
Teil [mhd., ahd. teil, H. u.]: 1. a) etw., was mit anderem zusammen ein Ganzes bildet, ausmacht: der obere, untere, vordere T. von etw.; der hintere T. des Hauses; der erste T. des Romans; das Werk besteht aus acht -en, zerfällt in acht -e; der fünfte T. von fünfzig ist zehn; Konkurrenz ... von einer Seite, mit der keiner gerechnet hatte: aus dem anderen T. Deutschlands (= aus der DDR; Hörzu 8, 1977, 26); *die edlen -e (scherzh.; die männlichen Geschlechtsteile); b) zu einem größeren Ganzen gehörende Menge, Masse o. Ä.; Teilbereich: weite -e des Landes sind verwüstet; ein wesentlicher T. ihrer Rede, der größte T. der Arbeit steht noch aus; der fünfte T. von etw.; ein T. Äpfel lag/lagen auf der Erde; ein T. der amerikanischen Presse spielt mit Gedanken, die ... (Dönhoff, Ära 187); einen großen T. des Tages verbrachten sie am Strand; ich habe das Buch zum großen, zum größten T. gelesen; das war zum T. (teils) Missgeschick, zum T. (teils) eigene Schuld; es waren zum T. (teilweise) sehr schöne Verse. 2. a) etw., was jmd. von einem Ganzen hat; Anteil: seinen gebührenden T., sein gebührendes T. bekommen; jmdm. sein[en] T. geben; die Geschwister erbten zu gleichen -en; wir sind zu gleichen -en am Geschäft beteiligt; ich für mein[en] T. (was mich betrifft); Arlecq für sein T. tat sich um in der Welt (Fries, Weg 198); eine innere Stimme hatte mir früh verkündigt, dass ... Freundschaft und ... Gemeinschaft mein T. nicht seien (nicht meine Sache seien; Th. Mann, Krull 128); *sein[en] T. [schon noch] bekommen, kriegen (↑"Fett" 1); sein[en] T. abhaben, bekommen haben, weghaben (1. keinen Anspruch mehr haben. 2. [gesundheitlichen] Schaden davongetragen haben. 3. ↑"Fett" 1); jmdm. sein[en] T. geben (jmdm. unerschrocken die Wahrheit sagen; sagen, was man denkt); das bessere/(selten:) den besseren T. erwählt, gewählt haben (richtig entschieden haben [u. es deshalb besser haben als andere]; nach Luk. 10, 42); sein[en] T. zu tragen haben (sich mit Widrigkeiten des Lebens, des Schicksals auseinander setzen müssen); sich sein T. denken (sich seine eigenen Gedanken zu etw. machen, ohne sie jedoch als Kritik laut werden zu lassen); b) etw., was jmd. zu einem Ganzen beiträgt; Beitrag: ich will gern mein[en] T. dazu beisteuern; sein[en] T. [zu etw.] tun; jeder muss zu seinem T. mithelfen. 3. a) Person od. Gruppe von Personen, die in bestimmter Beziehung zu einer anderen Person od. Gruppe von Personen steht: sie war immer der gebende T. dieser Partnerschaft; diese Auseinandersetzung ist für alle -e peinlich; ich habe Ihnen da von einem Konflikt ... gesprochen, einem für beide -e sehr schmerzlichen (Th. Mann, Krull 278); b) (Rechtsspr.) "Partei" (2): der klagende, schuldige T.; vor einem Urteil muss man beide -e hören. 4. [einzelnes kleines] Stück, das zwar auch zu einem Ganzen gehört, dem aber eine gewisse Selbstständigkeit zukommt: ein wesentliches T. des Bausatzes fehlt; ein defektes T. ersetzen; sie prüft jedes T. sorgfältig; -e des Motors ausbauen; etw. in seine -e (Einzelteile) zerlegen; *ein gut T. (ein nicht geringes Maß): Der Mensch ist ... zu einem gut T. vorbestimmt (Zwerenz, Kopf 201); dazu gehört ein gut T. Dreistigkeit. 5. (bes. Jugendspr.) Ding, Sache: das ist ein ganz tolles T.
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