Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Tanz
Tạnz, der; -es, Tänze [mhd. tanz, mniederd. dans, danz, wohl über das Mniederl. < (a)frz. danse, zu: danser, ↑"tanzen"]: 1. [geordnete] Abfolge von Körperbewegungen, die nach einem durch Musik od. eine andere akustische Äußerung (wie Schlagen, Stampfen o. Ä.) hervorgebrachten Rhythmus ausgeführt wird: alte, moderne, kultische Tänze; ein langsamer, schreitender, meditativer, wilder, ekstatischer T.; lateinamerikanische Tänze; Tänze einstudieren; Tänze aus den Alpen; er hat keinen T. ausgelassen (immer getanzt); ein Tänzchen wagen (scherzh.; sich aufschwingen, zu tanzen); beim nächsten T. ist Damenwahl; willst du mir die Ehre eines -es erweisen? (Baum, Paris 31); darf ich [Sie] um den nächsten T. bitten?; jmdn. zum T. auffordern (durch eine Verbeugung o. Ä. zu erkennen geben, dass man mit ihm tanzen möchte); die Musik spielt zum T. auf; Ü der T. der Schneeflocken, der Mücken über dem Wasser; *ein T. auf dem Vulkan (ausgelassene Lustigkeit in gefahrvoller Zeit, Situation; nach frz. Nous dansons sur un volcan, einem Ausspruch des frz. Gesandten Graf Narcisse Achille Salvandy [1795-1856] auf einem Fest, das der Herzog von Orléans am 31. 5. 1883 zu Ehren des Königs von Neapel gab, der als eine Vorahnung der Revolution von 1880 gedeutet wird); der T. ums Goldene Kalb (das Streben, die Gier nach Geld u. Besitz; "Kalb" 1 a ); jmdm. den T. lange machen (landsch.; jmdn. lange auf etw. warten lassen). 2. a) Musikstück, zu dem getanzt werden kann; b) Instrumentalstück in der Art eines Tanzes: Tänze von Schubert. 3. Veranstaltung, auf der getanzt wird: jeden Samstag ab 8 Uhr T.; Wenn die Mädchen zum -e gehen wollten, so müssten sie sich nachts aus dem Hause schleichen (Salomon, Boche 91); jmdn. zum T. einladen. 4. (ugs.) heftige, durch Verbissenheit gekennzeichnete Auseinandersetzung, in die jmd. einen anderen aus Verärgerung o. Ä. verwickelt: nun geht der T. noch einmal von vorne los; der werd' ich ja einen T. machen (Bredel, Väter 7); wenn ich zu spät komme, gibt es wieder einen T.; *einen T. aufführen (ugs.; sich heftig, wegen etw., was gar nicht so schwerwiegend ist, erregen, aufregen).
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