Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Tadel
Ta|del, der; -s, - [1: unter Einfluss von ↑"tadeln"; 2: mhd., mniederd. tadel = Fehler, Mangel, Gebrechen, H. u.]: 1. a) [in scharfer Weise vorgebrachte] missbilligende Äußerung, die sich auf jmds. Tun, Verhalten bezieht: ein scharfer, schwerer T.; einen T. aussprechen, [einen] T. verdienen; ihn trifft kein T. (er hat keine Schuld): einen T. erhalten; jmdm. einen T. erteilen; die Worte enthielten einen versteckten T.; etw. gibt zu T. Anlass; Albert sagte mit leisem T. in der Stimme (Stern, Mann 421); *öffentlicher T. (DDR Rechtsspr.; gerichtliche Strafe, durch die jmd. wegen eines Vergehens öffentlich getadelt wird ): jmdn. zu einem öffentlichen T. verurteilen; b) (früher) Eintragung ins Klassenbuch, mit der ein ↑"Tadel" (1 a) vom Lehrer (für das Zeugnis) festgehalten wurde: einen T. eintragen; wenn man öfters oder sehr ungezogen war, schreibt sie (= die Lehrerin) einen T. ins Klassenbuch (Keun, Mädchen 98). 2. (geh.) Makel (meist in Verbindung mit einer Verneinung o. Ä.): an ihm, seinem Leben war kein T.; seine Kleidung ist ohne T.; Kolja sei ein glühender Patriot gewesen, ein Soldat ohne T. (Heym, Schwarzenberg 133).
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