Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
stur
stur [aus dem Niederd. < mniederd. stūr, eigtl. = standfest; dick, breit, zu ↑"stehen"] (ugs. emotional abwertend): a) nicht imstande, nicht willens, sich auf jmdn., etw. einzustellen, etw. einzusehen; eigensinnig an seinen Vorstellungen o. Ä. festhaltend: ein -er Beamter; er ist ein -er Bock; furchtbar s./s. wie ein Panzer sein (sich jedem Einwand o. Ä. gegenüber sperren); s. an etw. festhalten, auf etw. bestehen; er bleibt s. [bei seiner Meinung]; Während die Einsicht bei den Sportlern zaghaft wächst, stellt sich die Industrie s. (natur 3, 1991, 99); auf s. schalten (ugs.; auf keinen Einwand, keine Bitte o. Ä. eingehen); b) ohne von etw. abzuweichen: s. geradeaus gehen; s. nach Vorschrift arbeiten; Zwar solle die Regel, dass bei Alkohol am Steuer eine bedingte Strafe beim zweiten Mal innert zehn Jahren nicht infrage komme, nicht s. ausgelegt werden (Basler Zeitung 27. 7. 84, 19); Lafontaine hat im Vereinigungstaumel der Jahre 1989/90, als die politische Klasse die Hymne sang und das Establishment seine früheren Ostkontakte durch Ziegelsteine an die Dresdner Frauenkirche abbüßte, s. Linie gefahren. (Woche 13. 3. 98, 10); c) (seltener) "stupide" (b): Sport war militärisch ... Diese -en Bewegungen (Kempowski, Immer 186); damit das (= Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch) nicht ganz so s. war (Kempowski, Immer 80).
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