Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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stopfen
stọp|fen [mhd. stopfen, ahd. (bi-, ver)stopfōn = verschließen, wohl < mlat. stuppare = mit Werg verstopfen, zu lat. stuppa = Werg, z. T. unter Einfluss von mhd. stopfen, ahd. stopfōn = stechen]: 1. ein Loch in einem Gewebe o. Ä. mit Nadel u. Faden ausbessern, indem man es mit gitterartig verspannten Längs- u. Querfäden dicht ausfüllt: ein Loch in der Hose s.; die Socken waren schon an mehreren Stellen gestopft; gestopfte Strümpfe. 2. etw. [ohne besondere Sorgfalt] schiebend in etw. hineinstecken: etw. in die Tasche s.; Sachen in den Koffer s.; Ich sortierte die Bücher aus, die ich noch brauchen könnte, und stopfte die übrigen ins unterste Fach (Loest, Pistole 206); er stopfte das Hemd in die Hose; sich Watte in die Ohren s.; das Kind stopft sich alles in den Mund; Draußen stopfte Jutta die Hände in die Taschen (Loest, Pistole 238); Flugblätter von Beschwerdeführenden wurden ihm in die Hände gestopft (Kronauer, Bogenschütze 182). Ingrid stopfte ihre Mähne unter den Luftschutzstahlhelm (Lentz, Muckefuck 231); Er legte sie behutsam auf das Bett ... und stopfte ihr Kissen unter die Beine (M. L. Fischer, Kein Vogel 12); Ü die Kinder ins Auto s. und wegfahren; Fünfzig Leute stopft man in die engen Zellen (Sobota, Minus-Mann 28). 3. a) stopfend (2) mit einer Füllung versehen: ein Kissen, eine Steppdecke, ein Oberbett mit Daunen s.; Am Nachmittag holten wir uns vom Dachboden zwei alte Bettstellen, zwei Strohsäcke mussten noch gestopft werden (Wimschneider, Herbstmilch 74); ich stopfte mir eine Pfeife; Wurst s. (Därme mit Fleischmasse füllen); Ü damit die Kranken sich ... die leeren Bäuche s. konnten (Plievier, Stalingrad 48); der Saal war gestopft voll (ugs.; war bis auf den letzten Platz gefüllt); b) (Musik) die Faust od. einen trichterförmigen Dämpfer in die Schallöffnung einführen, dadurch die Tonstärke vermindern u. zugleich die Tonhöhe heraufsetzen: eine gestopfte Trompete. 4. eine Lücke o. Ä. mit etw. ausfüllen u. dadurch schließen; zustopfen: ein Loch im Zaun, ein Leck mit Werg s.; plötzlich wollte er noch singen. So musste ich ... ihm den Mund mit Kissen s. (Fallada, Herr 177); Ü ein Loch im Etat s. (ein Defizit beseitigen); Diese Gesetzeslücke muss nun unverzüglich gestopft werden, damit nicht der Willkür Tür und Tor geöffnet werden (Vaterland 27. 3. 85, 35). 5. (landsch.) ↑"nudeln" (1): Geflügel, Gänse, Enten s.; Ü Sie drückten Emma auf einen wackeligen Stuhl und stopften sie ... mit Landbrot, Eiern und gebratenem Speck (Giordano, Die Bertinis 352); Deshalb stopft Öznurs Vater das Mädchen mit Honig (natur 8, 1991, 76). 6. (fam.) 2↑"schlingen" (a): stopf nicht so! 7. die Verdauung hemmen: Kakao stopft; es ist ein Vorurteil, dass Bananen stopfen; jmdm. ein Mittel zum Stopfen verschreiben. 8. (ugs.) sättigend wirken, satt machen: Nusstorte stopft.
stọp|fen