Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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stolpern
stọl|pern [Iterativbildung zu gleichbed. älter stolpen, stölpen, eigtl. = steif sein, gehen, zu ↑"stellen"]: 1. a) beim Gehen, Laufen mit dem Fuß an eine Unebenheit, ein Hindernis stoßen, dadurch den festen Halt verlieren u. zu fallen drohen: das Kind stolperte und fiel hin; sie stolperte, konnte sich aber gerade noch auffangen; über eine Schwelle, jmds. ausgestreckte Beine s.; Das Fräulein stolperte über eine Baumwurzel und schlug schmerzhaft zu Boden (Simmel, Stoff 545); über seine eigenen Füße (mit einem Fuß über den anderen) s.; b) sich stolpernd (1 a), ungeschickt, mit ungleichmäßigen Schritten irgendwohin bewegen: sie stolperten durch die Dunkelheit; Mahl, ein Taschentuch gegen die Nase gepresst, blutbesudelt von oben bis unten, stolperte zur Tür (Kuby, Sieg 137); Ü dass es von Vorteil sein kann, als Star durch die Welt zu s. (Lindenberg, El Panico 21); Der ehrbare Kaufmann und erfindungsreiche Warenproduzent stolpert in die Abgründe der Zahlungsunfähigkeit (NJW 19, 1984, 1059); Er stolperte von Entschluss zu Entschluss (Frisch, Stiller 272). 2. a) über jmdn., etw. zu Fall kommen; an jmdm., etw. scheitern: über eine Affäre, einen Paragraphen s.; Gestolpert war Handelsminister Mandelson über ein privates Darlehen von gut einer Millionen Mark für ein schickes Haus (Stern 1, 1998, 124); die Mannschaft ist in der ersten Runde gestolpert; Frankreich stolperte über Italien; b) etw. nicht verstehen u. deshalb länger als beabsichtigt dabei verweilen; an etw. Anstoß nehmen: über einen Fachausdruck, eine Bemerkung, über jede Kleinigkeit s.; Es gibt zum Teil Sätze, über die ich stolpere und die ich nicht singen kann, weil ich sie nicht fühle (Basta 6, 1984, 14); c) (ugs.) jmdm. unvermutet begegnen, auf jmdn. stoßen: im Urlaub stolperte er über eine alte Bekannte.
stọl|pern