Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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still
stịll [mhd. still(e), ahd. stilli, zu ↑"stellen", eigtl. = stehend, unbeweglich]: 1. so, dass kein od. kaum ein Geräusch, Laut zu hören ist: es war plötzlich ganz s. im Haus; es war so s. wie in einer Kirche; sie drückte auf die Taste, aber der Lautsprecher blieb s. (gab keinen Ton von sich); ein sanft heulender Motor kam näher, schnell und fast drohend ...; dann war er plötzlich s. (Böll, Adam 17); s. vor sich hin weinen. 2. a) ↑"ruhig" (2 a), frei von Lärm [u. störender Betriebsamkeit]: ein -es Dorf, Tal; in eine -e Gegend ziehen; b) ↑"ruhig" (2 b), leise: sie ist eine -e Mieterin; er verhielt sich s.; sei doch [endlich] s.!; Der Divisionsveterinär ... setzte sich s. an den Tisch (Plievier, Stalingrad 266); Ü es ist s. um jmdn. geworden (jmd. wird [von der Öffentlichkeit] nicht mehr so beachtet wie früher). 3. ↑"ruhig" (1), [fast] unbewegt, reglos: der Wind hat sich gelegt, die Luft ist s.; s. [da]liegen; die Hände s. halten. 4. a) ↑"ruhig" (3 a), frei von Spannungen u. Aufregungen: überleg dir das in einer -en Stunde; das war heute ein -er Tag; das ... fast lautlose Huschen einer Feldmaus, die an einem -en Nachmittag über den Weg läuft (Böll, Mann 45); b) ↑"ruhig" (3 b), frei von Hektik: ein -es (geruhsames) Leben führen; er reagiert in seiner -en Art souverän. 5. zurückhaltend, nicht sehr gesprächig; in sich gekehrt: er ist ein -er, bescheidener Junge; du bist ja heute so s.; s. in der Ecke sitzen. 6. a) ohne sich [laut] zu äußern; wortlos: ein -er Vorwurf; Besonders auf den Blocks, wo es einen oder gar mehrere der verschwundenen Todeskandidaten gab, herrschte unter den Blockinsassen ein -es Einverständnis (Apitz, Wölfe 290); (formelhaft in Todesanzeigen:) in -er Trauer; er leidet s.; Die Matschi Kosemund, Marillis vom Leben enttäuschte Mutter, duldete alles s. und verhärmt (Sommer, Und keiner 377); sie ging s. neben ihm her; b) vor anderen verborgen, heimlich: ein -er Seufzer; sie ist seine -e Liebe; sie hat die -e Hoffnung, dass ...; in -em Einvernehmen; sein -er Verdacht, dass ich auf öffentliche Erfolge hereinfalle (Frisch, Montauk 48); *im Stillen (1. von anderen nicht bemerkt: er hat seine Flucht im -en vorbereitet. 2. ohne es zu sagen; bei sich selbst: im -en fluchte ich; Wie im -en erhofft, hatte Jonny den Volkswagen aufgetankt, die Scheiben geputzt [Danella, Hotel 38]).
stịll