Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
$
&
-
1
5
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
[S]
T
U
V
W
X
Y
Z
`
£
¥
Œ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Π
Ρ
Σ
Τ
Ϋ
Χ
Ω
sterben
stẹr|ben [mhd. sterben, ahd. sterban, eigtl. (verhüll.) = erstarren, steif werden, zu ↑"starren"]: a) aufhören zu leben, sein Leben beschließen: jung, im hohen Alter, im Alter von 78 Jahren, mit 78 Jahren, plötzlich, unerwartet s.; unsere Katze ist heute gestorben; eines sanften Todes (geh.; sanft) s.; Es war sicher nicht leicht, Kummers zu s. ohne Hilfsmittel, aber er würde es schaffen (Nadolny, Langsamkeit 27); wenn Hieronymus von Molk ein paar Kilometer vor dem Ziel hier auf der Landstraße Hungers s. (verhungern) sollte (Geissler, Wunschhütlein 21); er starb als gläubiger Christ, an Altersschwäche, an einem Herzschlag, an den Folgen eines Unfalls; ... sterben in der Bundesrepublik von je einer Million Einwohnern 33 an den Folgen einer Blinddarmoperation (Hackethal, Schneide 44); Honecker in Chile an Krebs gestorben (MM 30. 5. 94, 1); sie starb aus Gram über den Tod ihres Kindes; auf dem Schafott, durch Mörderhand, im Krankenhaus, zu Hause, auf dem Schlachtfeld (im Kampf), in den Armen seiner Frau s.; er starb unter schrecklichen Qualen; sie starb über ihrer Arbeit; Das Recht den »eigenen Tod« zu s. (Spiegel 14, 1996, 198); Reichlich gestorben wurde auch heuer, die Zeitungen konnten die Anzeigen kaum fassen (Bieler, Mädchenkrieg 431); Für die Freiheit stirbt sich's (stirbt man) leichter (Bieler, Bonifaz 154); So schnell stirbt es sich nicht (Brot und Salz 158); (formelhafter Schluss von Märchen:) und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute; im Sterben liegen (kurz vorm Tode sein; in Bezug auf einen Schwerkranken, Altersschwachen); R daran, davon stirbt man nicht gleich (ugs.; das ist nicht so schlimm, nicht so gefährlich); Davon stirbt man nicht. Es war überhaupt erstaunlich, wovon man alles nicht starb (Loest, Pistole 107); Ü der Wald stirbt (geht zugrunde); seine Hoffnung, Liebe ist gestorben (geh.; erloschen); vor Angst, Scham, Langeweile, Neugier s. (ugs.; sich überaus ängstigen usw.); Einführungsabende für Eltern ... seien ... am Desinteresse gestorben (wegen Desinteresses nicht weitergeführt worden; Spiegel 9, 1978, 75); Die beiden Elbdörfer sollten im Zuge der Hafenerweiterung s. (aufhören zu existieren; Hamburger Abendblatt 8. 7. 85, 4); dann will Köln die Sendereihe s. lassen (einstellen; Hörzu 6, 1978, 18); dann kam, begann das große Sterben (Massensterben); Jeder von uns muss ... helfen, das Sterben der Meere zu stoppen (Hörzu 19, 1988, 10); *zum Sterben langweilig, müde, einsam o. Ä. (emotional; sehr, überaus [in Bezug auf einen negativen Zustand]): obwohl sie zum Sterben müde war, lief sie weiter; für jmdn. gestorben sein (von jmdm. völlig ignoriert werden, für ihn nicht mehr existieren, weil man seine Erwartungen o. Ä. in hohem Maße enttäuscht hat): „Welche Gefühle hegst du gegenüber Montgomery?“ - „Für mich ist er gestorben“ (Amory [Übers.], Matten 156); gestorben [sein] (1. salopp; [in Bezug auf etw. Geplantes o. Ä.] nicht zustande gekommen [sein], nicht ausgeführt, in die Wirklichkeit umgesetzt worden [sein] u. deshalb [vorläufig] nicht mehr zur Diskussion stehend: Der private Wohnungsbau ist gestorben [Tages Anzeiger 12. 11. 91, 4]; Unter dem Eindruck der Bürgerproteste ... hat die Baubehörde dieses Programm inzwischen auf ein Minimum eingeschmolzen. Die Kerntangente ist gestorben [Hamburger Abendblatt 3. 7. 79, 6]. 2. Film, Fernsehen Jargon; abgebrochen od. abgeschlossen [in Bezug auf die Dreharbeit für eine bestimmte Szene]: „Gestorben!“); b) einen bestimmten Tod erleiden: den Helden-, Soldaten-, Hungertod s.; einen leichten, schweren, qualvollen Tod s.; sie starben trostlos einen absurden Tod (Andersch, Sansibar 108); Wir ersinnen Tode, die noch keiner starb (Stern, Mann 196); Ü Im Krieg dann starb der Club einen stillen Tod (ging still zugrunde; Danella, Hotel 62); c) (für etw., jmdn.) sein Leben lassen: für seinen Glauben, seine Überzeugung s.; für das Vaterland, seinen Freund s.; Die Menschen haben andere Ideale, für die es sich nach ihrer Ansicht zu s. lohnt (Grzimek, Serengeti 335); d) (jmdm.) durch den Tod genommen werden: ihr ist der Mann gestorben; Einer fehlt unentschuldigt, einem anderen ist plötzlich der Vater gestorben (NBI 39, 1989, 22); ∙ e) : bei allen schröcklichen Seufzern derer, die jemals durch eure Dolche sturben (Schiller, Räuber IV, 5).