Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
stehlen
steh|len [mhd. steln, ahd. stelan, H. u.]: 1. fremdes Eigentum, etw., was einem nicht gehört, heimlich, unbemerkt an sich nehmen, in seinen Besitz bringen: du sollst nicht s. (7. Gebot); wenn man nicht alles notiert, stiehlt die Bande wie eine Schar Elstern (Remarque, Triomphe 21); er stiehlt (pflegt zu stehlen, ist nicht ehrlich); er hat gestohlen (hat einen Diebstahl begangen); er hat [ihm] das Portemonnaie gestohlen; das Geld für die Sachen hast du [dir] gestohlen; R woher nehmen und nicht s.? (in Bezug auf etwas, was man nicht hat u. nicht beschaffen kann); Ü jmdm. den Schlaf, die Zeit s. (rauben, ihn darum bringen); für den Besuch musste sie sich die Zeit s. (sich die Zeit nehmen, die sie eigentlich nicht hatte); der Komponist hat [einem anderen, bei/von einem anderen] ein Motiv gestohlen (ugs.; hat ein Plagiat begangen); ich habe ihr ein paar Küsse gestohlen (habe sie geküsst), ganz gegen ihren Willen (Fallada, Herr 15); *jmdm. gestohlen bleiben können/(seltener:) werden können (ugs.; jmdm. gleichgültig, für jmdn. vollkommen unwichtig sein): Ich habe nicht etwa deshalb getrunken, weil Herr und Frau Hopp nicht da sind. Die können mir gestohlen bleiben (Roehler, Würde 74). 2. sich heimlich, unbemerkt von einem Ort weg- od. irgendwohin schleichen: sich aus dem Haus, ins Zimmer s.; Oder er stahl sich in ein Schafgehege, um heimlich ein Lamm zu scheren (Süskind, Parfum 235); Ü Noch glaubt die SPD-Spitze nicht, dass die Liberalen sich aus der Koalition s. wollen (Spiegel 35, 1981, 19); ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht (geh.; erschien auf ihrem Gesicht).
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