Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
spülen
spü|len [mhd. spüelen, ahd. in: irspuolen, H. u.]: 1. a) etw. mit einer Flüssigkeit, durch Bewegen in einer Flüssigkeit von Schmutz, Rückständen o. Ä. befreien, reinigen: den Pullover nach dem Waschen gut, mit viel Wasser, lauwarm s.; sich die Haare s.; eine Wunde, die Augen mit Borwasser s.; die Waschmaschine spült gerade; „Spülen Sie bitte mal (spülen Sie sich bitte mal den Mund aus)“, sagte der Zahnarzt; b) spülend (1 a) von irgendwo entfernen, irgendwohin schwemmen: die Seife aus der Wäsche s.; sich das Shampoo aus dem Haar, die Seife vom Körper s.; er spülte den Schlamm mit einem Gartenschlauch in den Gully; Ü die frische ... Nachtluft spülte die Müdigkeit aus ihrem Hirn (Sebastian, Krankenhaus 115); c) mit Wasser [u. einem Reinigungsmittel] säubern, ↑"abwaschen" (2): Geschirr s.; die paar Teller spüle ich von Hand; sind die Gläser schon gespült?; wenn du spülst, trockne ich ab; soll ich dir beim Spülen helfen? 2. die Wasserspülung der Toilette betätigen : vergiss nicht zu s.!; Wer in Toiletten das Spülen vergisst, wird um 150 Mark erleichtert (a & r 2, 1997, 60). 3. a) (von Flüssigkeiten, bes. Wasser) mitreißen u. irgendwohin gelangen lassen, schwemmen : die Flut hat ihre Leiche an den Strand, auf den Strand, an Land gespült; er wurde [von einer übergehenden See] ins Meer, über Bord gespült; der Regen spült die Pestizide in den Boden, ins Grundwasser; Wahrscheinlich spülen die schweren Gewitterregen die Erde von den Hügeln (Wiechert, Jeromin-Kinder 813); Ü weder das Stopfen der Steuerschlupflöcher noch eine größere Steuerehrlichkeit spülen genügend Geld in die Kassen (Woche 19. 12. 97, 1); Trotzdem hat nicht ihre Persönlichkeit sie auf Platz eins des öffentlichen Interesses gespült (Woche 7. 11. 97, 61); b) (selten) irgendwohin geschwemmt werden : Wrackteile spülten auf den Strand. 4. sich [in größerer Menge, in kräftigem Schwall] irgendwohin ergießen : das Meer spült ans Ufer, über die Deichkrone; ∙ Und wie er erwachet in seliger Lust, da spülen die Wasser ihm um die Brust (Schiller, Tell I, 1); Der Damm zerreißt, das Feld erbraust, die Fluten spülen, die Fläche saust (Goethe, Johanna Sebus); heim lauern die Hunde am spülenden Teich (Bürger, Neuseeländisches Schlachtlied).
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