Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
spitzen
spịt|zen [mhd. spitzen = ↑"spitzen" (1), lauern (b), ahd. in: gispizzan = zuspitzen]: 1. mit einer Spitze versehen; ↑"anspitzen" (1): einen Bleistift s.; Ü den Mund [zum Pfeifen, zum Kuss] s. (die Lippen vorschieben u. runden); der Hund spitzt die Ohren (stellt die Ohren auf, um zu lauschen); Und ich hab' in Bonn die Ohren gespitzt - nicht nur auf Konferenzen von Politprofis (Hörzu 44, 1979, 8); ∙ So soll es jedem Floh ergehn! - Spitzt die Finger und packt sie fein! (Goethe, Faust I, 2242 f.). 2. (landsch.) a) aufmerksam od. vorsichtig schauen, lugen: um die Ecke, durch den Türspalt s.; b) aufmerken: da spitzt du aber! (da wirst du aber hellhörig!); c) dringlich erhoffen, ungeduldig erwarten: sich auf das Essen, auf eine Einladung s.; jenes Amt, auf das sich Strauß bis vor kurzem noch selbst gespitzt hatte (Spiegel 36, 1982, 24); er spitzt auf einen besseren Posten; ∙ Unterdessen hat sich doch schon Valer auf sie (= Juliane) gespitzt (sich Hoffnung gemacht, sie heiraten zu können; Lessing, Der junge Gelehrte I, 6); ... wenn es ein Kennerlob zu s. gilt, das halt nicht eines jeden Sache ist (Mörike, Mozart 236).
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