Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
spitz
spịtz [mhd. spiz, spitze, ahd. spizzi, verw. z. B. mit lat. spica = Ähre (eigtl. = Spitze)]: 1. a) in einer [scharfen] ↑"Spitze" (1 a) endend: ein -er Nagel, Pfeil; eine -e Nadel, Gräte, Harpune; der Bleistift ist nicht s. genug; b) schmal zulaufend: -e Knie, Ellenbogen, Schuhe, Steine, Türme; ein -es Kinn; eine -e Nase, Schnauze; ein -er Schädel, Bart; ein Kleid mit -em Ausschnitt; die -en Bogen (Spitzbogen) der Kirche; ein s. zulaufendes Rasenstück; Advokat Belotti, schon im schwarzen Rock, der hinten s. abstand (H. Mann, Stadt 37); Seine Zigarre ... bildete in seinem ... Gesicht einen rechten Winkel und ließ seinen Bauch ... weniger s. erscheinen (Grass, Hundejahre 176); c) (Geom.) (von Winkeln) kleiner als 90º: ein -er Winkel. 2. (von Tönen, Geräuschen) heftig, kurz u. hoch: einen -en Schrei ausstoßen; das -e Gebrüll der Rhesusaffen durchbricht die Stille (a & r 2, 1997, 45); Und wie immer, wenn Chinesen miteinander sprechen, klingt es so herausfordernd, gellend und s., als hätten sie Streit (Heim, Traumschiff 208). 3. (ugs.) schmal, abgezehrt (im Gesicht): s. aussehen; sie ist [im Gesicht] s. geworden; Morgens sahen wir sein Gesicht. Es ist -er und gelber geworden (Remarque, Westen 179). 4. anzüglich, stichelnd: -e Bemerkungen; Kiessling, der ... mit -en Worten sich erkundigte, ob er vielleicht mit von der Partie sein dürfe (Heym, Schwarzenberg 201); sie kann sehr s. sein; „Auf jeden Fall verdient er Geld“, sagte sie s. (Hilsenrath, Nacht 283); »Die Subventionen haben ein Ausmaß erreicht, das die Frage nach der Kompatibilität mit einer marktwirtschaftlichen Grundordnung aufwirft«, merken die Wirtschaftswissenschaftler s. an (Woche 21. 3. 97, 12). 5. (ugs.) vom Sexualtrieb beherrscht; geil; sinnlich: So ein -er Lümmel! Dieser Lustmolch! (Wilhelm, Unter 57); die Frau ist so was von s.; sie macht die Typen s. und lässt sie dann nicht ran. 6. *s. auf jmdn., etw. sein (↑"scharf" 20).
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