Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
sondern
1sọn|dern [mhd. sundern, ahd. suntarōn = trennen, unterscheiden] (geh.): 1. von jmdm., etw. trennen, scheiden, entfernen; zwischen bestimmten Personen od. Dingen eine Trennung bewirken: die kranken Tiere von den gesunden s.; es war Hanok dermaßen klug und fromm ..., dass er sich von den Menschen sonderte (absonderte, fern hielt; Th. Mann, Joseph 115).2. a) "unterscheiden" (1 a); ↑"trennen" (3 a): Willst du sicher gehn, so musst du wissen, Schlangengift und Theriak zu s. (Goethe, Diwan [Buch Hafis, Fetwa]); hier ist das Mein und Dein, die Rache von der Schuld nicht mehr zu s. (Schiller, Braut v. Messina 396 f.); b) nach vorhandenen Besonderheiten unterscheiden u. einordnen: Serlo hingegen sonderte gern und beinah' zu viel; sein scharfer Verstand wollte in einem Kunstwerke gewöhnlich nur ein mehr oder weniger unvollkommenes Ganze erkennen (Goethe, Lehrjahre V, 4); Alles verdienet Reim und Fleiß, wenn man es recht zu s. weiß (Goethe, Zahme Xenien V, 1187 f.).————————
2sọn|dern [spätmhd. (md.) sundern = ohne; außer; aber]: dient nach einer verneinten Aussage dem Ausdrücken, Hervorheben einer Verbesserung, Berichtigung, einer anderen, gegensätzlichen Aussage: vielmehr; richtiger gesagt, im Gegenteil: er zahlte nicht bar, s. überwies den Betrag; nicht er hat es getan, s. sie; das ist nicht grün, s. blau; dieser Humor ist eben kein Ausdruck überschäumender Lebensfreude, s. eher eine Haltung (Spiegel 8, 1968, 90); Es ist der Augenblick, in das Thermenmuseum hinüberzugehen, nicht weil es ein Museum ist, s. um den alten Göttern ... die Referenz zu erweisen (Koeppen, Rußland 179); ich fahre nicht nur wegen der Tagung nach Köln, sondern auch, um einen Freund zu besuchen.
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