Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
simpel
sịm|pel [spätmhd., mniederd. simpel = einfältig < frz. simple = einfach < lat. simplex = einfach, 1. Bestandteil zu: semel = einmal, 2. Bestandteil verw. mit ↑"falten" (eigtl. = einmal gefaltet)]: 1. so einfach, dass es keines besonderen geistigen Aufwands bedarf, nichts weiter erfordert, leicht zu bewältigen ist; unkompliziert: eine simple Konstruktion, Methode, Rechenaufgabe, These, Erklärung; ein simpler Trick, Schwindel; Je simpler mein Plan, um so besser (Frisch, Montauk 132); die Lösung ist ganz s., aber genial; etw. ganz s. ausdrücken; das ist eine simple Tatsache (ist nichts weiter als eine Tatsache); Also besann er sich auf die -ste Fluchtmöglichkeit (Kronauer, Bogenschütze 191); Zeremonie, mit der sie das Simpelste von der Welt tat (Kronauer, Bogenschütze 376). 2. (oft abwertend) in seiner Beschaffenheit anspruchslos-einfach; nur eben das Übliche und Notwendigste aufweisend; schlicht: ein simples Kleid kostet schon an die 300 Mark; Damals wurde das Getreide noch mit einer von Pferden gezogenen, sehr simplen Maschine geschnitten (Dönhoff, Ostpreußen 102); es fehlt an den -sten Dingen; ein simpler Nagel tut es auch; die „Brotboutique“ war nichts als ein simpler Bäckerladen; Dann stäubte er ihn mit seinem persönlichen Parfum ein, einer ziemlich simplen Veilchennote (Süskind, Parfüm 184); das fordert schon der simple (einfache, selbstverständliche) Anstand; eine simple (keine besonderen [beruflichen] Qualifikationen erfordernde) Tätigkeit; Ich meine nicht, dass W. ein simpler Egoist war (Frisch, Montauk 47); die Ferienwohnung war für meinen Geschmack etwas zu s. eingerichtet; Was so s. aussieht, ist in Wirklichkeit ausgefeilte Solartechnik (natur 8, 1994, 20). 3. (abwertend) einfältig, beschränkt: ein simples Gemüt, einen simplen Gesichtsausdruck haben; s. sein, daherreden.
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