Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
seltsam
sẹlt|sam [mhd. seltsæne, ahd. seltsāni, zu ↑"selten"u. einem alten Adj. mit der Bed. „sichtbar, zu sehen“ (zu ↑"sehen"), also eigtl. = nicht häufig zu sehen, im Nhd. an Bildungen auf -sam angelehnt]: vom Üblichen abweichend u. nicht recht begreiflich; eigenartig, merkwürdig: eine -e Erscheinung, Geschichte; ein -es Erlebnis, Phänomen; ein -er Mensch (Mensch, der in seinem Benehmen u. seinen Ansichten anders ist als andere, der ungewöhnlich reagiert u. handelt); ich habe ein -es (ungutes) Gefühl bei dieser Sache; das ist s., kommt mir s. vor; sie ist alt und s. geworden; Seltsam, die Pforte stand heut offen (Schröder, Wanderer 13); Seltsam genug: Ich kam mir vor wie im Paradies (Niekisch, Leben 298); mir ist ganz s. zumute; sich s. benehmen; jmdn. s. angucken; sein Mund war s. weich; Wahrhaftig, so s. es klingt, ich dachte bei mir: Die Kleine wird sich freuen (Seghers, Transit 201); In der Nacht träumte ich etwas Seltsames. Ich träumte, dass Sabina zu Felix' Trommeln tanzte (Thor [Übers.], Ich 38).
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