Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
schwul
schwul [eigtl. = ältere Form von ↑"schwül"; zur Bedeutungsübertragung vgl. „warmer Bruder“ (↑"Bruder" 4)] (ugs.): 1. a) (von Männern) homosexuell veranlagt, empfindend: -e Männer; „Los, du -e Sau“, schrie einer der Angreifer (Spiegel 12, 1992, 112); manche sind so s., die vögeln eine Frau überhaupt nicht (Zwerenz, Kopf 186); Genauso lange braucht er, um mir rüberzubringen, dass er s. ist (Merian, Tod 17); b) für einen Homosexuellen charakteristisch, zu ihm gehörend; auf (männlicher) Homosexualität beruhend: -e Gesinnung (him 4, 1979, 53); Tunten übertreiben ihre -en Eigenschaften (Praunheim, Sex 194); c) für (männliche) Homosexuelle bestimmt, geschaffen: -e Kneipen, Zeitschriften; -e Literatur; In Amerika gibt es jetzt -e Kirchen (Praunheim, Sex 198); der erste -e Werbespot im deutschen Fernsehen (Spiegel 24, 1996, 96); Die Atmosphäre in -en Pornokinos unterscheidet sich deutlich von den heterosexuellen Pendants (Frings, Liebesdinge 23); Zwei homosexuelle Männer konnten sich jetzt erstmals in der Kölner Martin-Luther-Kirche ihr Jawort geben und damit ihre -e Ehe unter den Segen der evangelischen Kirche stellen (Spiegel 29, 1994, 47); Ich bin jeden Tag von ziemlich weit draußen mit dem Rad in so ein -es Café gefahren (Grossmann, Beziehungskiste 66); 2. (selten) lesbisch: Themen wie „Schwule Frauen im Berufsleben“ (Spiegel 36, 1974, 61); Ich hatte mich total mit den Problemen der homosexuellen Männer identifiziert, hab von mir selbst gesagt: »Ich bin s.«, und dabei ganz vergessen, dass ich eine Frau war und ja ganz andere Probleme hatte als die Typen (Schwarzer, Unterschied 68).
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