Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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schweigen
schwei|gen [mhd. swīgen, ahd. swīgēn, im Nhd. mit seinem Veranlassungswort mhd., ahd. sweigen = zum Schweigen bringen zusammengefallen, H. u.]: a) nicht [mehr] reden; nicht antworten; kein Wort sagen: beharrlich, hartnäckig, verstockt, verbissen, trotzig, betroffen, verlegen, bedrückt, ratlos s.; die Rednerin schwieg einen Augenblick; schweig! (herrische Aufforderung: sag ja nichts mehr [dagegen]!); ich habe lange geschwiegen; kannst du s. (etwas, was man dir anvertraut, für dich behalten)?; vor sich hin s. (ugs.; wortlos dasitzen); aus Angst, Verlegenheit, Höflichkeit s.; vor Schreck, Staunen s.; der Angeklagte schweigt auf alle Fragen; über, von etw. s. (nichts davon sagen); davon hatte er seiner Frau geschwiegen (selten; das hatte er ihr verschwiegen; Plievier, Stalingrad 102); zu allen Vorwürfen hat er geschwiegen (sich nicht geäußert, sich nicht verteidigt); Aber du hast am Krieg nicht schlecht verdient und zu allen Sauereien geschwiegen (nichts dagegen gesagt od. unternommen; Kirst, 08/15, 847); schweigend dastehen; in schweigender Andacht, Zustimmung, Anklage; Ü Die Berge schwiegen silbergrau (Frisch, Stiller 143); darüber schweigt die Geschichtsschreibung, die Erinnerung; *ganz zu s. von ... (und in ganz besonderem Maße ...; und erst recht ...): das Hotel war schlecht, ganz zu s. vom Essen; ∙ Über die feilen Weiberknechte! - Republiken wollen sie stürzen, können keiner Metze nicht s. (Schiller, Fiesco III, 4); b) nicht [mehr] tönen, keine Klänge, Geräusche [mehr] hervorbringen: der Sänger, das Radio schweigt; der von den Putschisten besetzte Sender schweigt immer noch; nur über Mittag schwiegen die Presslufthämmer für eine Stunde; die Geschütze schweigen (geh.; es wird nicht [mehr] geschossen); von da an schwiegen die Waffen (geh.; da war der Krieg zu Ende); ∙ Noch diese Nacht ... wird am bewussten Orte Laurette bey der kleinen Pforte im Garten auf der Wache stehn, durch schweigende (nicht knarrende) leicht angelehnte Türen ins Brautgemach ihn heimlich einzuführen (Wieland, Klelia 5, 26); ∙ c) ↑"verschweigen" (1): Wie aber? Schweigst du mir das Kostbarste? (Schiller, Semele 1); Noch einen Grund, sich nicht zu säumen, darf ich nicht s. (Wieland, Gandalin 6, 1794 f.).
schwei|gen