Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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schnappen
schnạp|pen [mhd. (md.) mniederd. snappen, Intensivbildung zu mhd. snaben = schnappen, schnauben, urspr. laut- u. bewegungsnachahmend für klappende Kiefer]: 1. a) mit dem Maul, den Zähnen, dem Schnabel in rascher Bewegung zu fassen suchen: der Hund hat nach der Wurst, nach meiner Hand, nach mir geschnappt; das Tier schnappte wild um sich; Im Wasser schnappen Hechte nach Barschen und Barsche nach Fliegen (Bieler, Bonifaz 137); Ü nach Luft s. (ugs.; mit offenem Mund rasch u. mühsam atmen, nach Atem ringen); „Warum verkaufen Sie den nicht selber?“, schnappt (sagt, nach Atem ringend) Heinrich (Remarque, Obelisk 15); b) mit dem Maul, den Zähnen, dem Schnabel in rascher Bewegung fassen: der Hund schnappte die Wurst; drunterweg unter ... den kreischenden Mauerseglern, die jetzt sehr tief flogen, um schnell noch ein paar Fliegen zu s. vorm Regen (Schnurre, Bart 109); Ü Er ging schnell zum Fenster, um Luft zu s. (frische Luft zu atmen; Böll, Adam 64); lass uns noch ein wenig frische Luft s. (ins Freie gehen, um an der Luft zu sein). 2. (ugs.) a) schnell ergreifen, mit raschem Zugriff festhalten [und mitnehmen, für sich behalten]: sich schnell ein Brötchen s.; sie schnappte ihre Mappe und rannte die Treppe runter; mit einem plötzlichen harten Griff schnappt er sich Mantel, Hut und Maulkorb (Spoerl, Maulkorb 14); er wäre weitergerutscht, aber er schnappte ... einen Ast (Andres, Liebesschaukel 30); schnapp dir einen Zettel und notier die Nummer; Ich trat das Schießeisen ... zur Seite und schnappte mir die Kleine (Cotton, Silver-Jet 7); den werde ich mir noch s.!; Ü Meinst du, es warten nicht schon genug darauf, meinen Posten zu s.? (Remarque, Funke 25); *etw. geschnappt haben (ugs.; etw. begriffen, verstanden haben): hast du das [endlich] geschnappt?; b) zu fassen bekommen, ergreifen u. festnehmen, gefangen nehmen: die Polizei hat den Dieb geschnappt; Von einer Wehrmachtsstreife wurde er nachmittags im Kino geschnappt (Küpper, Simplicius 65); lasst euch an der Grenze ja nicht s.! 3. a) eine schnellende, oft mit einem klappenden, leise knallenden Geräusch verbundene Bewegung irgendwohin ausführen : das Brett schnappte in die Höhe, als er drauftrat; der Riegel ist ins Schloss geschnappt; Jakob zog die Tür einwärts, bis sie in die Schließleiste schnappte (Johnson, Mutmaßungen 42); b) ein durch eine rasche, schnellende Bewegung entstehendes klappendes, leise knallendes Geräusch hervorbringen : er hörte die Schere nur ein paarmal s., und die Haare waren ab; Pippig schloss ab. Zweimal schnappte der Riegel (Apitz, Wölfe 193); Sie nimmt die Zigarette in den Mund, lässt ihr Feuerzeug s. (Richartz, Büroroman 72); *es hat [bei jmdm.] geschnappt (ugs.; 1. jmds. Geduld ist zu Ende: ... und nun hat's geschnappt bei mir, nun ist es alle! [Fallada, Jeder 28]. 2. jmd. hat sich plötzlich verliebt: bei den beiden hat es geschnappt. 3. eine Frau ist schwanger geworden: bei ihr hat es geschnappt). 4. (landsch.) ↑"hinken" (1 a) : seit dem Unfall schnappt er.
schnạp|pen