Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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schmeißen
1schmei|ßen [mhd. smīʒen = (be)streichen, (be)schmieren; schlagen, ahd. in bismīʒan = beschmieren, bestreichen, besudeln, H. u.] (ugs.): 1. a) irgendwohin ↑"werfen" (2 a), schleudern: ein Glas an die Wand s.; [jmdm.] einen Stein ins Fenster s.; die Mappe auf den Boden, in die Ecke, aus dem Fenster s.; den Ball in die Luft, über die Mauer s.; jmdn. ins Wasser s.; alles auf einen Haufen s.; etw. in den Papierkorb, in den Müll s.; der Gaul hat mich glatt aus dem Sattel geschmissen; die Tür [ins Schloss] s. (heftig zuschlagen); Ü jmdn. aus dem Zimmer, aus der Schule s. (hinausweisen 1); etw. zu Dumpingpreisen auf den Markt s. (in den Handel bringen); [beim Tanzen] die Beine s. (mit Schwung nach oben bewegen, in die Höhe reißen); b) mit etw. werfen: mit Steinen s.; die Demonstranten schmissen mit Tomaten; ... schmissen wir reichlich mit Schneebällen nach toten Gegenständen (Küpper, Simplicius 117); ... schmeißen (bewerfen) sich Berliner Gören mit Eierpampe (BM 12. 8. 75, 5); Ü mit Geld, mit Geschenken um sich s. (viel ausgeben, verschenken); er schmeißt dauernd mit Fremdwörtern um sich; c) sich irgendwohin ↑"werfen" (2 b): sich weinend aufs Bett, sich in den Sessel s.; sie schmiss sich unruhig hin und her; sich jmdm. an den Hals, an die Brust, in die Arme s.; er schmiss (stürzte) sich auf seinen Gegner; sich vor einen Zug s. (sich in selbstmörderischer Absicht von einem Zug überrollen lassen); d) (bes. eine Ausbildung o. Ä.) aus einem Gefühl starker Unlust o. Ä. heraus abbrechen, aufgeben; ↑"hinwerfen" (3 b): seine Ausbildung, das Studium, seinen Job s.; Der Sohn der Leiterin, bis dato der beste Lehrling, ... schmeißt die Lehre (Plenzdorf, Leiden 9); sie hat die Therapie geschmissen; e) sich (mit etw.) bekleiden, kleiden: zur Feier des Tages hat er sich in seinen Smoking geschmissen; Nur wenn er weg will, dann schmeißt er sich in einen Anzug mit Schlips (Hornschuh, Ich bin 9); schmeiß dich in die Klamotten (zieh dich schnell an) und komm mit; f) skizzieren, ↑"hinwerfen" (3 c): eine Karikatur aufs Blatt s.; Mahlke schmiss er nicht (skizzierte er nicht mit schnellen, flüchtigen Strichen) mit Rötel aufs Papier, sondern mit knirschender Schulkreide auf die Schultafel (Grass, Katz 45). 2. ausgeben, spendieren: eine Lage, Runde [Bier] s.; Komm, schmeiß einen Kognak (Remarque, Obelisk 187); der Maine-Gouverneur schmiss ihm (gab für ihn) eine Party (Spiegel 46, 1977, 120). 3. mit etw. geschickt fertig werden; etw. umsichtig u. sicher durchführen, bewältigen: wir werden die Sache schon s.; sie hat den großen Haushalt ohne Hilfe geschmissen; deshalb braucht der Kommandeur jemand, der hier den ganzen Laden für ihn schmeißt (Kirst, 08/15, 388). 4. (Theater, Ferns. Jargon) [durch Ungeschick, Versagen o. Ä.] verderben, misslingen lassen: eine Szene, die Vorstellung, eine Sendung s.; wenn ich mal keinen Einfall habe oder den Text verschwitze, ist die Sendung geschmissen (Hörzu 40, 1973, 26). ∙ 5. prügeln, schlagen: Schmeißt ihm die Laterne aus der Hand! (Kleist, Käthchen II, 5); Auf! Fass ihn! Schmeiß ihn jetzo, wie du willst (Kleist, Krug 11).————————
2schmei|ßen [mhd. smeiʒen, Vergröberung der Grundbed. von 1↑"schmeißen"] (Jägerspr.): (von Greifvögeln) Kot ausscheiden, sich entleeren: der Falke schmeißt.
1schmei|ßen
2schmei|ßen