Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
schleichen
schlei|chen [mhd. slīchen, ahd. slīhhan, eigtl. = gleiten]: a) sich leise, vorsichtig u. langsam, heimlich [zu einem Ziel] bewegen : auf leisen Sohlen s.; die Katze schleicht; er ist nachts ums Haus geschlichen; auf Zehenspitzen schlich sie ins Zimmer; mit schlechtem Gewissen kommen sie geschlichen; Manchmal knackt es auf der Stiege ..., als schliche einer mit weichen Sohlen drüber hin (Nachbar, Mond 289); b) sich heimlich u. leise nähern od. entfernen : sie hat sich aus dem Haus geschlichen; Ich stehe auf und schleiche mich ans Fenster (Hartlaub, Muriel 43); Ü Ist der Bundesrat ... nun im Begriff, sich aus seiner verfassungspolitischen Führungsverantwortung zu s. (sich dieser unbemerkt allmählich zu entziehen) ? (NZZ 27. 8. 83, 28); *schleich dich! (bes. südd.; geh weg!, verschwinde! ); c) [vor Müdigkeit, Erschöpfung] ganz langsam vorankommen, gehen : er schleicht wie eine Schnecke; müde schlichen sie nach Hause; ... stundenlang Kolonne zu s., dreißig Meter Abstand stur Vordermann (H. Kolb, Wilzenbach 144); Nicht zur Arbeit geschlichen (salopp; gegangen), weil's mir stank (Degener, Heimsuchung 50).
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