Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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schicken
1schị|cken [mhd. schicken = (ein)richten, ordnen; abfertigen, entsenden; sich vorbereiten, sich einfügen, wohl urspr. Veranlassungswort zu dem unter ↑"geschehen" genannten ahd. skehan = schnell (weg)gehen u. eigtl. = schnell vonstatten gehen lassen]: 1. veranlassen, dass etw. zu jmdm. gelangt, an einen bestimmten Ort gebracht od. befördert wird: jmdm. Blumen, einen Brief, ein Paket, einen Gruß s.; etw. an jmdn., an jmds. Adresse, nach Berlin s.; er hat [uns] endlich ein Lebenszeichen geschickt; Sie hat mir immerhin eine Ansichtskarte aus dem Ferienlager geschickt (Thor [Übers.], Ich 6); die Waren werden [Ihnen] ins Haus geschickt; Ü ein Gebet zum Himmel s.; Wenn Gott uns eine Prüfung schickt ... (Th. Mann, Buddenbrooks 254); der Häuptling kann sogar Liebeszauber herstellen, Nebenbuhler verhexen und seinen Feinden tödliche Krankheiten s. (a & r 2, 1997, 98); Der Zigarrenrauch schickte bläuliche Fäden in die Höhe (ließ sie aufsteigen; A. Zweig, Claudia 116). 2. a) veranlassen, sich zu einem bestimmten Zweck, mit einem Auftrag o. Ä. an einen bestimmten Ort zu begeben: eine Abordnung, seinen Stellvertreter, einen Boten s.; jmdn. einkaufen, zum Einkaufen s.; ein Kind in die Schule, nach Hause, ins Bett, zu Bett, schlafen s.; jmdn. über die Grenze, außer Landes, an die Front s.; wer hat dich denn [zu mir] geschickt?; er habe ... die Mädchen dann für sich auf den Strich geschickt (Spiegel 24, 1976, 67); sie schickten ihre Söhne auf die höhere Schule (ließen sie die höhere Schule besuchen); jmdn. in die Verbannung s. (verbannen); jmdn. in den Krieg s. (im Krieg als Soldat kämpfen lassen); Ich schicke sie um Zigaretten (bes. österr.; zum Zigarettenholen; Sobota, Minus-Mann 258); Ü jmdn. auf die Bretter, zu Boden s. (Jargon, bes. Boxen; jmdm. einen solchen Schlag versetzen, dass er zu Boden fällt); einen Mitspieler s. (Jargon, bes. Fußball; ihm den Ball in den freien Raum in Richtung auf das gegnerische Tor vorlegen); als die Starter die 32 Läuferinnen ... auf die 10-km-Strecke schickten (ihnen den Start für die 10-km-Strecke freigaben; Olymp. Spiele 27); b) jmdn. zu bestimmten Diensten o. Ä. rufen, holen lassen: nach dem Arzt, nach einem Priester s. 3. a) eine unangenehme Lage, an der nichts zu ändern ist, geduldig ertragen; sich fügen: sich in die neuen Verhältnisse, Umstände, Gegebenheiten s.; sie schickten sich ins Unvermeidliche; sich in Gottes Willen s. (ergeben); die Kinder können mit, wenn sie sich schicken (veraltet; brav sind, sich gut aufführen); b) (veraltend) sich ↑"fügen" (4 b), sich von selbst zu gegebener Zeit regeln; sich bei Gelegenheit ergeben: das wird sich alles noch s.; wie es sich gerade schickt; c) (südd.) sich aus einem bestimmten Grund mit, bei etw. beeilen: sich s. müssen; schick dich, sonst kommst du zu spät. 4. a) ↑"gehören" (5) (meist unpers. u. verneint): bei Tisch, in Gesellschaft, für dich schickt sich das nicht; es schickt sich nicht, so etwas zu sagen; R eines schickt sich nicht für alle! (Goethe, Beherzigung); b) (seltener) sich [herkömmlicherweise] eignen: Eine kleine Höhle war es, die sich eher für ein Tier denn für einen Menschen schickte (Nigg, Wiederkehr 120). 5. (landsch.) ausreichen, genügen: ob die Vorräte wohl s.?; es schickt immer noch nicht.————————
2schị|cken [frz. chiquer, eigtl. = kauen, essen] (landsch.): Kautabak kauen, priemen.
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