Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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sammeln
sạm|meln [mhd. samelen, dissimiliert aus älter: samenen, ahd. samanōn, zu mhd. samen, ahd. saman, ↑"zusammen"]: 1. a) nach etw. suchen u. das Gefundene zu einer größeren Menge vereinigen, um es zu verbrauchen, zu verwerten: Beeren, Pilze, Kräuter, Brennholz s.; der Hamster sammelt Vorräte für den Winter; die Bienen sammeln Honig; emsig, eifrig, unermüdlich s.; Ü Material, Stoff, Zitate für ein Buch s.; b) Dinge, für die man sich interessiert, zusammentragen, um sie (wegen ihres Wertes in größerer Anzahl, wegen ihrer Schönheit o. Ä.) [in einer bestimmten Ordnung] aufzuheben: Gemälde, Münzen, Briefmarken, Bierdeckel s.; aus Liebhaberei, Leidenschaft s.; <2. Part.:> die gesammelten Werke eines Dichters herausgeben; Ü Ruhm und Reichtum s.; Im Neunkircher Hallenbad ... sammelten die Püttlinger Delphine nicht weniger als siebenmal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze (Saarbr. Zeitung 14. 3. 80, 26); die Mannschaft sammelte fleißig Punkte; c) verschiedene Leute bitten, etw. zu geben, zu spenden [u. so eine größere Menge davon zusammenbekommen]; eine Sammlung durchführen: Altpapier, Geld s.; ... um bei den dortigen Arbeiterorganisationen für die unterdrückten Sozialdemokraten im Deutschen Reich Solidaritätsspenden zu s. (Kühn, Zeit 108); Unterschriften für eine Resolution s.; für einen guten Zweck, für das Rote Kreuz s.; Erst letzte Woche ist hier gesammelt worden! Für wen denn diesmal? (Richartz, Büroroman 67); d) [im Laufe der Zeit] an einer bestimmten Stelle zu einer größeren Menge zusammenkommen lassen: Regenwasser in einer Tonne s.; Außerdem könne das Einweggeschirr getrennt gesammelt und anschließend wieder recycelt werden (natur 8, 1991, 10); Lichtstrahlen mit einer Linse s. (zu einem Punkt od. Bündel vereinigen); Ü neue Kräfte s.; Sie hatten Eindrücke gesammelt (Gaiser, Jagd 121); ... können Schüler der weiterführenden Schulen erste praktische Erfahrungen mit dem zukunftsträchtigen Medium Internet s. (Handelsblatt 8. 6. 99, b08). 2. a) versammeln, an einem Ort zusammenkommen lassen: seine Leute s.; Aber noch nach dem Gotenkrieg ließ er es zu, dass Licinius sein Heer sammelte (Thieß, Reich 271); er sammelte seine Lieben um sich; eine Mehrheit hinter sich s. (für seine Ziele gewinnen); b) sich versammeln, an einem Ort zusammenkommen: sich in, zu einer Gruppe s.; sich um jmdn. s.; Jeden Morgen sammelte sich die Familie zur Andacht (Kempowski, Zeit 188); Ungewöhnlich große Vogelschwärme sammelten sich auf einer fernen Hochspannungsleitung (Frisch, Stiller 491); s.! (sammelt euch!; militärisches Kommando); * zum Sammeln blasen (eine Gruppe wieder zusammenrufen, weil man aufbrechen will; urspr. Soldatenspr.); c) zusammenfließen, -strömen; sich ↑"ansammeln" (2 b): Lichtstrahlen sammeln sich im Brennglas; in der Vertiefung sammelt sich das Regenwasser; Schweißperlen traten auf seine Stirn und sammelten sich zu großen Tropfen (Ott, Haie 181); Otto Brasch lehnte sich vor, unter den Schulterblättern sammelte sich ein leichter Druck (Loest, Pistole 165). 3. innere Ruhe suchen [um sich einer Person od. Sache zuwenden zu können]: sich zum Gebet s.; Ich merkte, wie sie erschrak, wie sie schnell atmete, sich zu s. versuchte (Fallada, Trinker 63); Er zerreißt die Stille, in der ich mich s. möchte (Langgässer, Siegel 388); In diesem Augenblick fühlte sie, wie ihr verworrener Geist sich wieder sammelte (Benrath, Konstanze 70).
sạm|meln