Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
sacht
sạcht, sachte [aus dem Niederd. < mniederd. sacht, Nebenf. von ↑"sanft" (niederdt. -cht- entspricht hochd. -ft-, vgl. ↑"Schacht")]: 1. a) mit wenig Kraft, ohne Gewalt [erfolgend], sanft; behutsam, vorsichtig: ein sachtes Streicheln; eine sachte Berührung; mit sachtem Druck; etw. sacht[e] anfassen, streicheln, berühren, loslassen; sie schloss sacht[e] die Tür; Gnotke zog sachte seine Hand zurück (Plievier, Stalingrad 179); Dann küsste sie mich ... sachte auf die Stirn (Fallada, Herr 192); (die Alte) drängte ihn sachte aus dem Raum (Ransmayr, Welt 198); Ü er mahnte sachte zum Aufbruch; in absichtlich schlecht gespieltem Erstaunen rief er den Kluge an, der sich eben sachte (ugs.; unauffällig) in die Hinterstube des Ladens verdrücken wollte (Fallada, Jeder 186); b) wenig ausgeprägt, kaum merklich; ↑"sanft" (4 a): ein sachtes Zittern, Beben, Rauschen; ein sachtes Gefälle; eine sachte Steigung, Kurve; ein sacht[e] ansteigendes, abfallendes Gelände; es ging sachte bergauf; es begann sacht[e] zu schneien; Ü ein sachtes Unbehagen; ein sachtes Gefühl von Schuld ließ mich nicht los (Kaiser, Villa 152). 2. (ugs.) langsam; allmählich: wir müssen ihm das sachte (ugs.; nach und nach, allmählich) beibringen; du kannst dich schon mal so [ganz] sachte (ugs.; allmählich) auf einen Besuch von ihm gefasst machen; R [mal, immer] sachte!/sachte, sachte! o. Ä.: (ugs.; nicht so voreilig, so unbedacht!, nicht so heftig, so stürmisch!; langsam!): Sachte, junger Freund, nicht so stürmisch! (Hochhuth, Stellvertreter 20); *bei Sachtem (landsch.; langsam, allmählich): Es war mir doch bei Sachtem klar geworden, dass Catriona ihr Baby bekam (Fallada, Herr 171).
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