Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Stock
1Stọck, der; -[e]s, Stöcke [mhd., ahd. stoc = Baumstumpf, Klotz, Knüppel; urspr. wahrsch. = abgeschlagener Stamm od. Ast, zu ↑"stoßen"]: 1. a) von einem Baum od. Strauch abgeschnittener, meist gerade gewachsener dünner Ast od. Teil eines Astes, der bes. als Stütze beim Gehen, zum Schlagen o. Ä. benutzt wird: ein langer, dünner, dicker, knotiger S.; [steif] wie ein S. (in unnatürlich steifer Haltung) dastehen; sich einen S. schneiden; den S. [als Erziehungsmittel] gebrauchen; den S. zu spüren bekommen (Prügel bekommen); Ich musste die Hände vorhalten und „kriegte eins mit dem S.“ (B. Vesper, Reise 122); er geht, als wenn er einen S. verschluckt hätte (scherzh.; er hat einen sehr aufrechten u. dabei steifen Gang); die alte Frau, der Patient musste am S. (Krückstock) gehen; An seinem S. (Krückstock) richtete er sich in die Höhe (B. Frank, Tage 17); sich auf seinen S. (Spazierstock) stützen; mit einem S. in etw. stochern, herumrühren; jmdm. mit [s]einem S. drohen; Oben trommelte ein Junge mit Stöcken auf die Glasziegel (Böll, Haus 197); etw. mit dem S. (Zeigestock) auf der Landkarte zeigen; wie ein Blinder die Bordschwelle mit dem S. (Blindenstock) abfühlt (Rehn, Nichts 113); der Dirigent legt den S. (Taktstock) aufs Pult, klopft mit dem S. ab; *am S. gehen (ugs.; 1. in einer schlechten körperlichen Verfassung sein, sehr krank sein. 2. in einer schlechten finanziellen Lage sein; kein Geld haben); b) kurz für ↑"Skistock": einen S. verlieren; die Stöcke einsetzen. 2. Baumstumpf mit Wurzeln: Stöcke roden; der Käufer des Holzes schlägt es selbst ein; der so genannte Verkauf auf dem S. (vor dem Fällen; Mantel, Wald 60); *über S. und Stein (über alle Hindernisse des Erdbodens hinweg). 3. strauchartige Pflanze: bei den Rosen sind einige Stöcke erfroren. 4. kurz für ↑"Bienenstock": Bienen töten eine fremde Königin, die in ihren S. gesetzt wird, ... wegen ihres auffallenden Benehmens (Lorenz, Verhalten I, 188). 5. kurz für ↑"Tierstock". 6. (im MA.) Gestell aus Holzblöcken od. Metall, in das ein Verurteilter an Händen, Füßen [u. Hals] eingeschlossen wird: im S. sitzen; jmdn. in den S. legen. 7. (landsch., bes. südd.) dicker Holzklotz als Unterlage [zum Holzhacken]. 8. (südd.) Gebirgsmassiv. 9. (südd., österr.) kurz für ↑"Opferstock". 10. kurz für ↑"Kartenstock". 11. (Eishockey, Hockey, Rollhockey) Schläger: *hoher S. (Eishockey; regelwidriges Heben des Stocks über normale Schulterhöhe; ↑"Stockfehler" 1). ————————
2Stọck, der; -[e]s, - [mhd. stoc, eigtl. = Balkenwerk]: "Geschoss" (2), das höher liegt als das Erdgeschoss; Etage, Obergeschoss, Stockwerk: sie wohnen einen S. tiefer; das Haus hat vier S., ist vier S. hoch; einen S. aufsetzen; in welchem S. wohnt ihr?; Der alte Goldberg im S. unter ihm begann sein Morgenkonzert (Remarque, Triomphe 140); Einen S. über ihr hatte sich die Aufräumerin Margit Schlegel (27) mit ihrem Sohn ... eingemietet (Neue Kronen Zeitung 2. 10. 93, 10).
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3Stọck, der; -s, -s [engl. stock, eigtl. = Klotz] (Wirtsch.): a) Bestand an Waren; Vorrat, Warenlager: ohne Kapitalstützung hätte man die gesamten -s zu niedrigen Preisen losschlagen müssen (Jacob, Kaffee 219); Ü Es gibt ... Aussteller, die sind mit dem Geschäftsgang zufrieden, wissen einen großen S. an treuen Stammgästen hinter sich (Basler Zeitung 12. 5. 84, 43); b) Grundkapital, Kapitalbestand.
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