Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Steuer
1Steu|er, das; -s, - [aus dem Niederd. < mniederd. stur(e) = Steuerruder, urspr. = lange Stange zum Staken u. Lenken eines Schiffes, eigtl. = Stütze, Pfahl, zu ↑"stauen", verw. mit 2"Steuer"]: a) Vorrichtung in einem Fahrzeug zum 1Steuern (1 a) in Form eines Rades, Hebels o. Ä.: das S. [nach links] drehen; das S. herumreißen, herumwerfen; das S. übernehmen (jmdn. beim Steuern ablösen); am/hinter dem S. sitzen, stehen; jmdn. ans S. lassen; Ziethen setzte sich ans S. (Lentz, Muckefuck 179); man hatte ihm schon einmal den Führerschein entzogen ... wegen Trunkenheit am S. (Erné, Kellerkneipe 278); während ich hinter dem S. warte (Strauß, Niemand 215); jmdm. ins S. greifen; Ü er hat das S. (die Führung) [der Partei] übernommen, fest in der Hand; bis in unsere Gegenwart, in der die Arbeitenden, Verfolgten und Unterdrückten das S. ergriffen haben (Berger, Augenblick 42); b) "Ruder" (2): das S. halten, führen.————————
2Steu|er, die; -, -n [mhd. stiure, ahd. stiura = Stütze, Unterstützung; 1"Steuer", eigtl. = Stütze, Pfahl, zu ↑"stauen", verw. mit 1"Steuer"]: 1. bestimmter Teil des Lohns, Einkommens od. Vermögens, der an den Staat abgeführt werden muss: staatliche, städtische -n; hohe, progressive -n; So kamen zu den ohnehin qualvoll drückenden -n noch diese „freiwilligen“ Umlagen hinzu (Thieß, Reich 306); direkte -n (Wirtsch.; Steuern, die derjenige, der sie schuldet, direkt an den Staat zu zahlen hat); indirekte -n (Wirtsch.; Steuern, die im Preis bestimmter Waren, bes. bei Genuss- u. Lebensmitteln, Mineralöl o. Ä., enthalten sind); Der Wagen steht auf dem Parkplatz, wo Adolf ihn Monate vorher abgestellt hat. S. (Kraftfahrzeugsteuer) und Versicherung laufen weiter (Chotjewitz, Friede 139); -n auf Kapitalerträge (Spiegel 18, 1989, 102); -n [be]zahlen, abführen, nachzahlen, erheben, einziehen, hinterziehen, eintreiben, erhöhen, senken; den Bürgern immer neue -n auferlegen; Viele konnten die S. nicht mehr aufbringen, die auf die Haltung von Hunden gelegt war (Feuchtwanger, Erfolg 345); Oft kam der Gerichtsvollzieher, weil Vater die S. nicht bezahlen konnte (Wimschneider, Herbstmilch 23); das Auto kostet 500 Mark S. im Jahr; der S. unterliegen; etw. mit einer S. belegen; Nach -n verbleibt ein verfügbarer Gewinn von ... (NZZ 30. 4. 83, 15); Dadurch soll bis 2005 die Umsatzrendite vor -n um fast ein Drittel auf 4,3 Prozent klettern, kündigt Vorstandschef Joachim Milberg an (FR 25. 6. 99, 17); die Unkosten von der S. absetzen. 2. (ugs.) kurz für ↑"Steuerbehörde": bei der S. arbeiten; die Frau von der S. ist da.
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