Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Stamm
Stạmm, der; -[e]s, Stämme [mhd., ahd. stam, wohl im Sinne von „Ständer“, verw. mit ↑"stehen"]: 1. Baumstamm: ein dünner, schlanker, dicker, starker, knorriger, bemooster S.; die gewaltigen Stämme und Kronen, die hier in lichten Gruppen beieinander standen (Schröder, Wanderer 21); die Stämme schälen, zersägen, ins Sägewerk transportieren; In einem kleinen Birkengehölz stand eine Hütte aus rohen Stämmen (Hesse, Narziß 277); Bäume mit hohen, kerzengeraden Stämmen. 2. (bes. bei Naturvölkern) größere Gruppe von Menschen, die sich bes. im Hinblick auf Sprache, Kultur, wirtschaftliche o. ä. Gemeinsamkeiten, gemeinsames Siedlungsgebiet o. Ä. von anderen Gruppen unterscheidet: nomadisierende, sesshafte, rivalisierende Stämme; die germanischen Stämme; ein indianischer, westafrikanischer S.; (bibl.:) die zwölf Stämme Israels; (bibl.:) der S. Ephraim, Benjamin; Diese Gebiete sind soziologisch dadurch charakterisiert, dass ... die Loyalität des Arabers bei der Familie und dem S. liegt und der Staat ihm nicht viel bedeutet (Dönhoff, Ära 164); der Letzte seines -es (seiner Sippe, seines Geschlechts; nach Fr. Schiller, Wilhelm Tell II, 1); sie sind vom, gehören zum selben S. (haben gemeinsame Vorfahren); *vom -e Nimm sein (ugs. scherzh.; stets auf seinen Vorteil, auf Gewinn bedacht sein; immer alles nehmen, was man bekommen kann). 3. (Biol.) a) (im System der Lebewesen, bes. der Tiere) Kategorie mit gemeinsamen, sich von anderen unterscheidenden Merkmalen (zwischen Reich, Unterreich od. Stammesgruppe u. Klasse); Phylum: der S. der Ringelwürmer umfasst über 8 000 Arten; diese Klasse gehört, die Wirbeltiere gehören zum S. der Chordatiere; b) (in der Mikrobiologie) kleinste Einheit von Mikroorganismen: ein resistenter S. [des Erregers, von Staphylokokken]; bei den Bierhefen unterscheidet man obergärige und untergärige Stämme; c) (in der Pflanzenzucht) aus einer einzelnen Pflanze hervorgegangene Nachkommenschaft; d) (in der Tierzucht) Gruppe von enger verwandten Tieren eines Schlages (15 b), die sich durch typische Merkmale wie Größe, Farbe, Zeichnung von den anderen unterscheiden; e) (in der Tierhaltung) zusammengehörender Bestand von bestimmten Tieren: ein S. Bienen (ein Bienenvolk); ein S. Hühner (Hennen u. Hahn). 4. a) Gruppe von Personen als fester Bestand von etw.: Ein ständig wachsender S. von Jugendlichen hofft mit uns, endlich einen Zentralpunkt zu erhalten (Ossowski, Bewährung 95); das Haus hat einen [festen] S. von Gästen, Besuchern, Kunden; ... wird BP einen S. von 6 000 Mitarbeitern beschäftigen (Hamburger Abendblatt 24.5.85, 21); Er gehörte zum S. der Belegschaft (Innerhofer, Schattseite 252); b) größere Einheit einer Jugendorganisation: ein S. der Pfadfinder; Auch aus Mannheim waren die dort ansässigen amerikanischen Scouts, die seit langem freundschaftliche Bande zum Bürstädter S. pflegen, erschienen (MM 6.11.69, 9); (nationalsoz.:) drei bis fünf Fähnlein bildeten einen S. 5. (Sprachw.) zentraler Teil eines Wortes, dem andere Bestandteile (wie Vor-, Nachsilben, Flexionsendungen) zugesetzt, angehängt werden (z. B. leb-en, ge-leb-t, leb-endig). 6. (ugs.) Stammgericht: ich nehme meistens den S.
Stạmm, der; -[e]s, Stämme [mhd., ahd. stam, wohl im Sinne von „Ständer“, verw. mit ↑"stehen"]: 1. Baumstamm: ein dünner, schlanker, dicker, starker, knorriger, bemooster S.; die gewaltigen Stämme und Kronen, die hier in lichten Gruppen beieinander standen (Schröder, Wanderer 21); die Stämme schälen, zersägen, ins Sägewerk transportieren; In einem kleinen Birkengehölz stand eine Hütte aus rohen Stämmen (Hesse, Narziß 277); Bäume mit hohen, kerzengeraden Stämmen. 2. (bes. bei Naturvölkern) größere Gruppe von Menschen, die sich bes. im Hinblick auf Sprache, Kultur, wirtschaftliche o. ä. Gemeinsamkeiten, gemeinsames Siedlungsgebiet o. Ä. von anderen Gruppen unterscheidet: nomadisierende, sesshafte, rivalisierende Stämme; die germanischen Stämme; ein indianischer, westafrikanischer S.; (bibl.:) die zwölf Stämme Israels; (bibl.:) der S. Ephraim, Benjamin; Diese Gebiete sind soziologisch dadurch charakterisiert, dass ... die Loyalität des Arabers bei der Familie und dem S. liegt und der Staat ihm nicht viel bedeutet (Dönhoff, Ära 164); der Letzte seines -es (seiner Sippe, seines Geschlechts; nach Fr. Schiller, Wilhelm Tell II, 1); sie sind vom, gehören zum selben S. (haben gemeinsame Vorfahren); *vom -e Nimm sein (ugs. scherzh.; stets auf seinen Vorteil, auf Gewinn bedacht sein; immer alles nehmen, was man bekommen kann). 3. (Biol.) a) (im System der Lebewesen, bes. der Tiere) Kategorie mit gemeinsamen, sich von anderen unterscheidenden Merkmalen (zwischen Reich, Unterreich od. Stammesgruppe u. Klasse); Phylum: der S. der Ringelwürmer umfasst über 8 000 Arten; diese Klasse gehört, die Wirbeltiere gehören zum S. der Chordatiere; b) (in der Mikrobiologie) kleinste Einheit von Mikroorganismen: ein resistenter S. [des Erregers, von Staphylokokken]; bei den Bierhefen unterscheidet man obergärige und untergärige Stämme; c) (in der Pflanzenzucht) aus einer einzelnen Pflanze hervorgegangene Nachkommenschaft; d) (in der Tierzucht) Gruppe von enger verwandten Tieren eines Schlages (15 b), die sich durch typische Merkmale wie Größe, Farbe, Zeichnung von den anderen unterscheiden; e) (in der Tierhaltung) zusammengehörender Bestand von bestimmten Tieren: ein S. Bienen (ein Bienenvolk); ein S. Hühner (Hennen u. Hahn). 4. a)