Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Soll
1Sọll, das; -s, Sölle [aus dem Niederd., eigtl. = (sumpfiges) Wasserloch] (Geol.): kleine, oft kreisrunde [mit Wasser gefüllte] Bodensenke (im Bereich von Grund- u. Endmoränen): das Entrümpeln und Entschlammen von Teichen und Söllen (NNN 23. 9. 89, 5).————————
2Sọll, das; -[s], -[s] [subst. aus ↑"sollen" in der veralteten (kaufmannsspr.) Bed. „schulden“]: 1. (Kaufmannsspr., Bankw.) alles, was auf der Sollseite steht: S. und Haben (Ausgaben u. Einnahmen) einander gegenüberstellen; das Konto ist im S. (weist als Kontostand einen negativen Betrag aus). 2. (Kaufmannsspr., Bankw.) Sollseite: einen Betrag im S. verbuchen, ins S. eintragen. 3. (Wirtsch.) a) geforderte Arbeitsleistung: das S. ist sehr hoch, ist schwer zu erreichen; das [tägliche] S., sein S. erfüllen; hinter dem S. zurückbleiben; b) (in der Produktion) festgelegte, geplante Menge; Plansoll, ↑"Norm" (3 b): ein S. von 500 Autos pro Tag; ein bestimmtes S. festlegen; Bringen wir unser S. nicht raus, dann gibt es nichts ins Lohnbuch (Marchwitza, Kumiaks 137); Ü ich habe heute mein S. nicht erfüllt (nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen hatte); Ab 24 Tagen spricht man ... von einem regelrechten Eiswinter. Der zurückliegende hat somit also schon das doppelte S. erfüllt (NNN 24. 3. 87, 1).
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