Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Sitte
Sịt|te, die; -, -n [mhd. site, ahd. situ, urspr. = Gewohnheit, Brauch, Art u. Weise des Lebens, wahrsch. verw. mit ↑"Seil" u. eigtl. = Bindung]: 1. für bestimmte Lebensbereiche einer Gemeinschaft geltende, dort übliche, als verbindlich betrachtete Gewohnheit, Gepflogenheit, die im Laufe der Zeit entwickelt, überliefert wurde: schöne, althergebrachte, uralte, ererbte, überlieferte -n; die -n und Gebräuche eines Volkes; dort herrschen ziemlich raue, wilde -n (dort geht es ziemlich rau zu, ist man nicht zimperlich); das ist bei ihnen [so] S. (ist dort üblich); das sind ja ganz neue -n! (ugs.; Ausdruck der Verärgerung, wenn etw. nicht so ist, wie man es gewohnt ist u. erwartet hat); eine S. achten, verletzen; mit einer S. brechen; es ist besser, „meine Freunde“ zu sagen ... nach guter, alter, heimatlicher S. (Roth, Beichte 17). 2. ethische, moralische Normen, Grundsätze, Werte, die für das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft grundlegend sind: die gute S.; hier herrschen Zucht und S.; Anstand und S. bewahren, verletzen; die guten -n pflegen; Verfall und Verrohung der -n; das verstößt gegen die [guten] -n, gegen die [gute] S.; er verhielt sich gegen die, gegen alle S.; ... Mein Mann und ich ... sind aus Tradition, aus guter S. und Anstand ... zur Beerdigung gegangen (Kronauer, Bogenschütze 283). 3. Benehmen, Manieren, Umgangsformen: gute, feine, vornehme, schlechte, sonderbare -n haben; sie achten bei ihren Kindern auf gute -n; er ist ein Mensch mit/von merkwürdigen -n. 4. (Jargon) kurz für ↑"Sittenpolizei": Die zwei von der S. kontrollieren auf gut Glück einige Personalausweise (Rechy [Übers.], Nacht 361); bei der S. sein, arbeiten; zur S. versetzt werden.
Sịt|te, die; -, -n [mhd. site, ahd. situ, urspr. = Gewohnheit, Brauch, Art u. Weise des Lebens, wahrsch. verw. mit ↑"Seil" u. eigtl. = Bindung]: 1. für bestimmte Lebensbereiche einer Gemeinschaft geltende, dort übliche, als verbindlich betrachtete Gewohnheit, Gepflogenheit, die im Laufe der Zeit entwickelt, überliefert wurde: schöne, althergebrachte, uralte, ererbte, überlieferte -n; die -n und Gebräuche eines Volkes; dort herrschen ziemlich raue, wilde -n (dort geht es ziemlich rau zu, ist man nicht zimperlich); das ist bei ihnen [so] S. (ist dort üblich); das sind ja ganz neue -n! (ugs.; Ausdruck der Verärgerung, wenn etw. nicht so ist, wie man es gewohnt ist u. erwartet hat); eine S. achten, verletzen; mit einer S. brechen; es ist besser, „meine Freunde“ zu sagen ... nach guter, alter, heimatlicher S. (Roth, Beichte 17). 2. ethische, moralische Normen, Grundsätze, Werte, die für das zwischenmenschliche Verhalten einer Gesellschaft grundlegend sind: die gute S.; hier herrschen Zucht und S.; Anstand und S. bewahren, verletzen; die guten -n pflegen; Verfall und Verrohung der -n; das verstößt gegen die [guten] -n, gegen die [gute] S.; er verhielt sich gegen die, gegen alle S.; ... Mein Mann und ich ... sind aus Tradition, aus guter S. und Anstand ... zur Beerdigung gegangen (Kronauer, Bogenschütze 283). 3.