Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Segen
Se|gen, der; -s, - [mhd. segen = Zeichen des Kreuzes, Segen(sspruch), ahd. segan, rückgeb. aus ↑"segnen"]: 1. a) (bes. Rel.) durch Gebetsworte, Formeln, Gebärden für jmdn., etw. erbetene göttliche Gnade, gewünschtes Glück u. Gedeihen: der väterliche, päpstliche S.; jmdm. den S. geben, spenden; den S. erhalten, bekommen, empfangen; Und die Großmutter hat alle drei Päpste gesehen, und von allen hat sie sich den S. geholt (Schwaiger, Wie kommt 34); über jmdn., etw. den S. sprechen (jmdn., etw. segnen); wird er (= der Papst) den feierlichen S. „urbi et orbi“ erteilen (Glaube 51/52, 1966, 6); heile, heile S.! (Anfang eines Kinderreims, der zur Tröstung bei Schmerzen gesprochen wird); den S. (die Segensformel) sprechen, singen; Die hat man mit allen priesterlichen S. vor vierzehn Tagen zu Grabe getragen (Jahnn, Geschichten 211); sie leben ohne den S. der Kirche (veraltend; ohne kirchlich getraut zu sein) zusammen; ... den Geschiedenen nicht ohne geistlichen S. in die Grube fahren zu lassen (nicht ohne Aussegnung zu beerdigen; Th. Mann, Krull 75); es läutete zum S. (kath. Kirche; zum abschließenden Teil der 1↑"Messe" 1); b) (ugs.) Einwilligung, Billigung: seinen S. zu etw. geben; meinen S. hast du!; mit behördlichem und polizeilichem S. (ADAC-Motorwelt 9, 1984, 61); Die Kandidaten bringen sich schon in Position, nur einer jedoch, mit S. des Kanzlers, ganz offen (Woche 14. 2. 97, 7); ohne ihren S. geschieht hier nichts. 2. a) Förderung u. Gedeihen gewährender göttlicher Schutz: der S. [Gottes, des Himmels] ruhte auf ihr; auf dem Vorhaben ruht kein Segen; jmdm. Glück und [Gottes reichen] S. wünschen; b) Glück, Wohltat: der S. der Arbeit; diese Erfindung ist ein wahrer, kein reiner S.; Die Kommunikation der Zukunft - Fluch oder S.? (Hörzu 4, 1980, 72); Für den kleinen Grenouille war das Etablissement der Madame Gaillard ein S. Wahrscheinlich hätte er nirgendwo anders überleben können (Süskind, Parfum 27); Die Abgeschiedenheit ist gleichzeitig Kreuz und S. fürs Bergtal (Tages Anzeiger 12. 11. 91, 9); Also ist die Mega-Fusion ein S. für die Beschäftigten, die Aktionäre - für Revier und Land? (Woche 7. 11. 97, 15); (es ist) ein S., dass es nicht regnet!; diese Erfindung hat [der Menschheit] keinen S. gebracht; eine S. bringende, spendende Einrichtung; etw. zum S. der Menschheit nutzen; ... dass ich dich gefunden habe, uns beiden zum S. (Jahnn, Nacht 139); Spr sich regen bringt S. (nicht untätig zu sein ist von Nutzen, lohnt sich). 3. a) reicher Ertrag: der S. der Ernte; die Obstbäume trugen reichlich, wir wussten nicht, wohin mit dem [ganzen] S.; Die mochten, soweit sie von dem S. abbekommen hatten, ihn festlegen in gutem, auswärtigem Geld (Feuchtwanger, Erfolg 622); ist das der ganze S. (ugs. iron.; ist das alles)?; b) (ugs. iron.) Menge, Fülle, die [plötzlich] unangenehm in Erscheinung tritt od. jmdm. gegen seinen Willen zuteil wird: die Stricke rissen, und der ganze S. kam herunter; er schüttete den ganzen S. seiner Zivilisation über die eroberte Provinz aus (Thieß, Reich 591); ich ... picke mir einen (= einen der feindlichen Flieger) raus, der bekommt seinen S. (verhüll.; wird abgeschossen; Grass, Katz 60).
Se|gen, der; -s, - [mhd. segen = Zeichen des Kreuzes, Segen(sspruch), ahd. segan, rückgeb. aus ↑"segnen"]: 1. a)