Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Segel
Se|gel, das; -s, - [mhd. segel, ahd. segal, wohl urspr. = abgeschnittenes Tuchstück u. verw. mit ↑"Säge"]: großflächiges [drei- od. viereckiges] Stück starkes [Segel]tuch o. Ä., das mithilfe bestimmter am Mast eines [Wasser]fahrzeuges o. Ä. befestigter Vorrichtungen ausgespannt wird, damit der Wind gegen seine Fläche drücken u. dem Schiff, Fahrzeug usw. Fahrt geben kann: volle, pralle, geschwellte, schlaffe S.; die bunten S. der Windsurfer; Der Bootsmann überlegt, ob Rudern Zweck hat ..., da schlägt plötzlich das S. (Nachbar, Mond 29); Schwarze S. flatterten um den Mast, und weiße S. wollte Theseus hissen auf der Rückfahrt (Ceram, Götter 82); der Wind schwellt, bläht die S.; die S. heißen, auf-, einziehen, ein-, herunter-, niederholen; die S. klarmachen, reffen, streichen, bergen; [die] S. setzen (Seemannsspr.; aufrollen, aufziehen); Fischer Rickmers ruderte ein paar Stöße hinaus, bis der Wind ins S. fasste (Fallada, Herr 67); Eine voll besetzte Barke im Sturm mit knatternden -n (Werfel, Himmel 217); unter S. (Seemannsspr.; mit gesetzten Segeln) die Flussmündung passieren; unter S. bleiben (Seemannsspr.; die Segel gesetzt lassen); unter S. gehen (Seemannsspr.; Segel setzen u. absegeln); *[vor jmdm., etw.] die S. streichen (geh.; den Kampf, den Widerstand [gegen jmdn., etw.] aufgeben; in früherer Zeit war es ein Zeichen der Kapitulation, wenn ein Segelschiff vor dem Feind die Segel einholte): Aber nicht wie alle anderen hat Paul dann die S. gestrichen, sondern hat sie gefragt: „Schönes Fräulein, darf ich's wagen ...?“ (Plenzdorf, Legende 12); mit vollen -n (ugs.; mit aller Kraft, mit ganzem Einsatz).
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