Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Schwindel
Schwịn|del, der; -s [1: spätmhd. swindel, rückgeb. aus ↑"schwindeln" (1); 2: beeinflusst von ↑"Schwindler"]: 1. benommener, taumeliger Zustand mit dem Gefühl, als drehe sich alles um einen, als schwanke der Boden o. Ä.: ein leichter, heftiger S. überkam ihn; Ein plötzlicher S. packte sie (Baum, Paris 17); Wie ich ... weiß, leiden Sie öfter an S. (Langgässer, Siegel 304); Fensterputzer arbeiten oft in S. erregender Höhe; Ü die Preise stiegen in S. erregende Höhen. 2. (ugs. abwertend) Betrug; bewusste Täuschung, Irreführung: ein ausgemachter, unerhörter S.; der S. kam heraus, flog auf; Als ob wir überhaupt jemals eine Revolution gehabt hätten! Alles S.! Alles Illusion! (K. Mann, Wendepunkt 112); Ich lese keine Zeitungen ... Ist sowieso alles S. (Hilsenrath, Nazi 82); den S. kenne ich! (darauf falle ich nicht herein); auf jeden S. reinfallen (sich leicht betrügen lassen). 3. *der ganze S. (salopp abwertend; alles zusammen): was kostet der ganze S.? ∙ 4. "Taumel" (b), ↑"Rausch" (2): Ich bin betrübt, wie Blutdurst meinen Mann, das ganze Volk der S. fassen kann (Goethe, Satyros 5); Voll süßen -s flieg' ich nach dem Platze (Schiller, Don Carlos II, 15).
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