Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Schneider
Schnei|der, der; -s, - [mhd. snīdære; 2: früher spottete man, ein Schneider wiege nicht mehr als 30 Lot (Anspielung auf die sozial schlechte Stellung der Schneider); 8: nach den dünnen, langen Beinen; 9: nach der kleinen Gestalt]: 1. Handwerker, der (aus Stoffen nach Maß) Kleidung anfertigt, näht (Berufsbez.): ein guter, tüchtiger, teurer S.; er ist [gelernter] S.; etw. beim/vom S. arbeiten, machen, anfertigen, ändern, reparieren, nähen lassen; R herein, wenns kein S. ist! (scherzh.; Aufforderung einzutreten; wohl hergenommen von der Vorstellung des seine Rechnungen eintreibenden Schneiders); *frieren wie ein S. (ugs.; sehr frieren; der Schneider wurde früher wegen seines geringen Körpergewichts für schwächlich, nicht genügend abgehärtet angesehen). 2. (Skat) Punktzahl 30: S. ansagen (ankündigen, dass der Spielgegner keine 30 Punkte bekommen wird); S./im S. sein (weniger als 30 Punkte haben); aus dem S. sein (mehr als 30 Punkte erreicht haben); *aus dem S. sein (1. ugs.; eine schwierige Situation überwunden, das Schlimmste überstanden haben. 2. ugs. scherzh., selten; über dreißig Jahre alt sein). 3. (Tischtennis) (in einem Satz) Punktzahl 11 (in nicht offizieller Wertung): S. sein (weniger als 11 Punkte erreicht haben); S. bleiben, nicht aus dem S. kommen (nicht mehr als 11 Punkte erreichen); *jmdn. S. spielen/machen (verhindern, dass der Gegner mehr als 11 Punkte erreicht). 4. (ugs.) kurz für ↑"Schneidegerät": ein S. für gekochte Eier, Tomaten. 5. (Jägerspr.) (in Bezug auf Hirsche, seltener Auerhähne u. Birkhähne) schwach entwickeltes Tier. 6. (Jägerspr.) Jäger, der auf der Treibjagd ohne Beute geblieben ist. 7. (Landw.) kastrierter Eber. 8. a) langbeiniges Insekt (z. B. Wasserläufer, Libelle, Schnake); b) Weberknecht. 9. (in schnell fließenden Gewässern vorkommender, in Schwärmen lebender) kleiner Karpfenfisch mit bräunlich grünem Rücken u. gelblichen Bauch- u. Brustflossen.
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