Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Schluss
Schlụss, der; -es, Schlüsse [spätmhd. sluʒ, zu ↑"schließen"]: 1. a) Zeitpunkt, an dem etw. aufhört, beendet wird; letztes Stadium; Ende: der plötzliche, vorzeitige S. einer Veranstaltung; es ist S. [mit etw.] (etw. hat aufgehört; mit etw. wird aufgehört); mit dem schönen Wetter, mit den hohen Gewinnen ist S.; mit dem Rauchen, Trinken ist jetzt S.; S. mit dem Unfug! (Frisch, Stiller 443); S. der Debatte!; S. für heute!; S. mit lustig! (ugs.; jetzt ist genug Unfug gemacht, jetzt wird es ernst); jetzt ist aber S. [damit]!, S. jetzt! (jetzt ist es genug!); Nein, ich werde „natürlich“ nicht hingehen. S. - aus! (Borell, Verdammt 17); beim Erzählen keinen S. (kein Ende) finden [können]; am, zum S. des Jahres abrechnen; nach, gegen S. einer Veranstaltung gehen; indem ich nämlich bei S. der Theater vor den Eingängen dieser Anstalten mich umhertrieb (Th. Mann, Krull 100); kurz vor S. (Laden-, Geschäfts-, Dienstschluss); damit komme ich zum S. meiner Ausführungen; am/zum S. (zuletzt, schließlich) bedankte er sich doch noch; R [nun ist aber] S. im Dom! (landsch., bes. westmd.; Schluss, genug!; nach der Ankündigung der abendlichen Domschließung durch die Domschweizer); *mit jmdm. ist S. (ugs.; 1. jmd. muss sterben. 2. jmd. ist am Ende seiner Kräfte ); mit jmdm., mit etw. ist S. (ugs.; jmd., etw. ist ruiniert ); S. machen (1. Feierabend machen, seine Tagesarbeit beenden. 2. ugs.; seine Arbeit, Stellung aufgeben: er hat bei der Firma S. gemacht); [mit etw.] S. machen ([mit etw.] aufhören): mit dem Rauchen, Trinken S. machen; macht endlich S. [mit dem Krieg]!; Man wollte ja eben S. machen mit der Bevorzugung des Reichtums und der Diskriminierung der Armut (Mostar, Unschuldig 30); [mit sich, mit dem Leben] S. machen (ugs.; sich das Leben nehmen ): wenn sie mir einen Knochen abnehmen, mache ich S. (Remarque, Westen 170); [mit jmdm.] S. machen (ein Liebesverhältnis, eine Freundschaft, eine Bindung endgültig lösen): da erzählte sie mir, dass sie mit Martin S. gemacht habe (v. d. Grün, Glatteis 279); b) letzter Abschnitt, letzter, äußerster Teil einer bes. räumlich festgelegten Folge, Reihe: der S. einer Häuserreihe; S. folgt [im nächsten Heft]; den S. bilden; sie hat für dieses Schauspiel zwei Schlüsse geschrieben; der Gepäckwagen befindet sich am S. des Zuges; Und dann war S. mit den Gärten (ugs.; dann kamen, folgten keine Gärten mehr; Schnurre, Bart 104). 2. a) Folgerung, Ableitung: ein kühner, zwingender, weit reichender S.; Es liegt der S. durchaus nicht zu fern, dass sich Theodora später jünger gemacht hat (Thieß, Reich 476); die Tatsachen lassen sichere Schlüsse zu, erlauben Schlüsse auf das Vorliegen besonderer Umstände; voreilige Schlüsse ziehen, ableiten; aufgrund der Tatsachen kam sie zu dem S., dass ...; Masken mit geschlossenen Augen verleiten einen immer zu falschen Schlüssen (Feuchtwanger, Erfolg 640); b) (Logik) Ableitung von Aussagen aus anderen Aussagen mithilfe von bestimmten Regeln der Logik: direkte, indirekte Schlüsse; der S. (das logische Schließen) vom Allgemeinen auf das Besondere. 3. (veraltet) a) das [Ab]schließen: kurz vor S. des Tores; b) Abkommen, Abschluss; Beschluss; Entschluss. 4. (Musik) abschließende Ton-, Akkordfolge, bes. Kadenz. 5. (Rugby) Schlussspieler. 6. (Börsenw.) Mindestbetrag od. Mindeststückzahl für die Kursfeststellung. 7. a) (Fachspr.) dichtes [Ab]schließen: die Fenster, Türen, Kolben haben guten S. (schließen dicht); b) (Reiten) festes Anliegen der Schenkel des Reiters, der Reiterin am Pferdeleib: guten S. (das Pferd fest zwischen den Schenkeln) haben; mit den Knien [guten] S. nehmen (die Knie an den Leib des Pferdes drücken). 8. (Elektrot. Jargon) kurz für ↑"Kurzschluss" (1).