Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Schlepper
Schlẹp|per, der; -s, -: 1. kleineres (mit kräftiger Maschine u. einer speziellen Ausrüstung ausgestattetes) Schiff zum Schleppen u. Bugsieren anderer Schiffe: Ich ... stütze mich mit beiden Ellbogen auf die Reling, um zu sehen S. unter Rauch wie Köter an der Leine (Frisch, Gantenbein 434). 2. a) Traktor: Nachher, als wir uns schon einen S. gekauft hatten, 1953, mähten wir das Getreide mit dem Bindemäher (Wimschneider, Herbstmilch 64); b) kurz für ↑"Sattelschlepper". 3. (Bergmannsspr. früher) Bergarbeiter, dessen Arbeit darin besteht, Förderwagen [durch Ziehen] fortzubewegen. 4. (ugs., meist abwertend) a) jmd., der jmdm., einem oft unseriösen, illegalen, betrügerischen o. ä. Unternehmen auf fragwürdige Weise Kunden o. Ä. zuführt: Prostituierte lehnen an den Hauswänden, S. machen die Passanten an (Zeit 52, 1976, Zeitmagazin 7); er ist S. eines Nachtlokals; sie machen die S., locken ahnungslose Opfer in die Falle (Quick 49, 1958, 45); b) jmd., der Flüchtlinge, Asylsuchende, Arbeitskräfte gegen Bezahlung illegal von einem Land in ein anderes bringt: S. und Schleuser vom Format der Ost-West-Fluchthelfer nutzen Berlin als Drehscheibe für schwarz einreisende Pakistani (Spiegel 49, 1977, 41); Schwarzarbeiter aus der Türkei, von skrupellosen -n in die Schweiz gebracht (Basler Zeitung 27. 8. 80, 21); Bewacht von -n klettern ... Mädchen und Kinder aus den Abteilen (Spiegel 27, 1985, 112); kratzt ein ganzer Clan das Geld zusammen, um das Ticket und den S. und den korrupten Flughafenbeamten zu bezahlen (FR 7. 4. 99, 23).
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