Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Schicksal
Schịck|sal, das; -s, -e [älter niederl. schicksel = Anordnung; Fatum]: a) von einer höheren Macht über jmdn. Verhängtes, ohne sichtliches menschliches Zutun sich Ereignendes, was jmds. Leben entscheidend bestimmt: ein trauriges, tragisches S.; das S. eines Volkes; sein Schicksal war besiegelt; die -e, denen er begegnet war (Müthel, Baum 71); das S. nahm seinen Lauf; [das ist] S. (ugs.; das muss man so hinnehmen); ihn ereilte das gleiche S. wie seinen Vorgänger (es erging ihm ebenso); ein schweres, kein leichtes S. haben; sein S. annehmen, auf sich nehmen, meistern, tragen; das S. vorhersagen; er wird seinem S. nicht entgehen; sich seinem S. fügen; Die Menschen fischen nur vom Ufer aus. Sie fordern ihr S. nicht heraus (begeben sich nicht leichtfertig in Gefahr; a & r 2, 1997, 109); Ironie des Schicksals: Der ... Kreislaufspezialist ... erlag zwei Tage später einem Herzinfarkt (Hörzu 50, 1973, 5); sich in sein S. ergeben; sich mit seinem S. abfinden, aussöhnen; mit seinem S. hadern; sie sind vom S. geschlagen (müssen harte Schicksalsschläge hinnehmen); Ü was wird das S. dieser alten Villen sein? (was wird mit ihnen geschehen?); *jmdn. seinem S. überlassen (sich nicht weiter um jmdn. kümmern, ihn allein lassen); b) höhere Macht, die in einer nicht zu beeinflussenden Weise das Leben bestimmt u. lenkt: das S. hat es gut mit ihm gemeint, hat ihn dazu ausersehen; Diotima ..., die das S. für ihn bestimmt hatte (Musil, Mann 185); das S. herausfordern; etw. dem S. überlassen [müssen] (den Ausgang der Dinge nicht beeinflussen [können]); eine Laune des blinden -s; *S. spielen (ugs.; etw. zu lenken, zu beeinflussen suchen ).
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