Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Schaft
1Schạft, der; -[e]s, Schäfte [mhd. schaft, ahd. scaft, urspr. = Speer, Speerschaft, eigtl. = abgeschnittener Ast, Stab, zu ↑"schaben"; vgl. ↑"Schacht"]: 1. a) gerader, lang gestreckter, schlanker Teil eines Gegenstandes (der bei Werkzeugen, Waffen häufig der Handhabung dient): der S. eines Meißels, eines Nagels, eines Speers, eines Ruders; der S. des Wasserturms, Fernsehturms; der kannelierte S. der dorischen Säule; Fialen mit achtseitigen Schäften; b) Teil von Handfeuerwaffen, in dem sich der Lauf, die Abzugsvorrichtung u. a. befinden u. der gleichzeitig der Handhabung dient: der S. der Büchse ist aus edlem Nussbaumholz gearbeitet. 2. a) Stamm eines Baumes zwischen der Verzweigung der Wurzeln u. der Verzweigung der Krone: Kiefern mit hohen, geraden Schäften; b) (Bot.) langer, blattloser Stiel von Blüten bei bestimmten Pflanzen, die deutlich abgesetzte Blüten od. Blütenstände tragen. 3. (Zool.) a) über die Haut hinausragender Teil eines Haares; b) kurz für ↑"Federschaft"; c) 1"Kiel" (1). 4. a) vom Oberleder gebildeter Teil des Schuhs: die Schäfte werden auf die Brandsohlen genäht; b) die Wade meist bis zum Knie umschließender Teil eines Stiefels: halbhohe, kniehohe Schäfte; graue Überfallhosen verdeckten die Schäfte schwarzer ... Knobelbecher (Grass, Katz 147). 5. (Weberei) Rahmen aus Metall od. Holz, mit dessen Hilfe in einem Webstuhl die Kettfäden gehoben und gesenkt werden: (sie) sah manchmal über den Brustbaum und die Schäfte des Webstuhls hinweg auf das Meer (Ransmayr, Welt 192).————————
2Schạft, der; -[e]s, Schäfte [landsch. Nebenf. von 1"Schaff" (2)] (südd., schweiz.): Schrank, Regal: es fehlen Schäfte und Schränke, um die Dokumente unterzubringen (National-Zeitung 557, 1968, 41).
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