Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Sau
1Sau, die; -, Säue u. -en [mhd., ahd. sū, viell. eigtl. = Gebärerin od. lautm. (u. eigtl. = Su[su]-Macherin)]: 1. a) weibliches Hausschwein, Mutterschwein: die S. ferkelt; b) (landsch.) Hausschwein: die S. grunzt; eine S. schlachten; *keine S. (derb; niemand): ich klingelte, aber keine S. war da; mir hilft keine S., ich muss mir selber helfen (Klee, Pennbrüder 22); das interessiert doch keine S.; wie eine gesengte S. (derb abwertend; 1. schlecht [in Bezug auf die Ausführung, das Verhalten]: er fährt, benimmt sich wie eine gesengte S.; Mein Chef verlangt von mir, dass ich wie eine gesengte S. schreibe [Kirst, Aufruhr 67]. 2. sehr schnell [in Bezug auf das Laufen vor Angst o. Ä.]: er rannte wie eine gesengte S.; nach dem Bild einer angeschossenen [Wild]sau, der ein Schuss die Schwarte verbrannt hat); wie die S. (landsch.; sehr stark, heftig, intensiv): es hat geblitzt und gedonnert wie die S.; die Musik swingt wie die S.; die S. rauslassen (ugs.; sich ausnahmsweise einmal nicht die gewohnte Selbstdisziplin, Mäßigung o. Ä. auferlegen u. sich stattdessen ganz seiner momentanen Stimmung gemäß verhalten): beim Karneval lassen manche mal so richtig die S. raus; Offiziell wurde getrauert, anschließend am Stammtisch ließ man die S. raus (Spiegel 18, 1985, 25); In der Kabine haben wir uns dann angebrüllt wie die Stiere. Wir haben richtig die S. rausgelassen (Hörzu 21, 1982, 30); unter aller S. (derb abwertend; sehr schlecht; wohl unter dem Einfluss von „unter aller Kritik“ o. Ä. nach dem Schwein, das man früher bei Wettbewerben dem Schlechtesten als Trostpreis überreichte): sein Englisch ist unter aller S.; Meine Schrift war unter aller S. (Kempowski, Immer 76); Der Volkssturm war auf dem Marktplatz angetreten. Die Richtung war schlecht, der Vordermann unzulänglich, die Haltung unter aller S. (Kirst, 08/15, 808); jmdn. zur S. machen (derb; jmdn. in scharfer Form heruntermachen; wohl eigtl. = jmdn. so zurichten, dass er einer geschlachteten Sau gleicht): Den Heino ... machen die Kritiker zur S. (Konsalik, Promenadendeck 45); „Machen Sie unsere Spieler nicht zur S.“, wandte sich Ehrenpräsident ... an Presse und Zuschauer (SZ 18. 5. 84, 31); etw. zur S. machen (derb; etw. zerstören, vernichten); c) [weibliches] Wildschwein: eine S. mit fünf Frischlingen. 2. (derb abwertend) a) jmd., der schmutzig u. ungepflegt ist, der keinen Wert auf Sauberkeit legt, dessen Verhalten als anstößig, abstoßend od. ekelerregend empfunden wird: die S. hat sich seit Tagen nicht gewaschen; diese S. hat wieder alles voll gekleckert, die ganze Lokusbrille voll gepinkelt; die alte S. hat versucht, mir unter den Rock zu fassen; sie, er ist eine geile S.; du hast schon wieder gefurzt, du S.!; Habt ihr etwa die Sexkassetten auf den Markt gebracht, ihr Säue? (B. Vesper, Reise 554); Komm her, du schwule S., ich bring dich um! (Lemke, Ganz 112); b) jmd., dessen Verhalten man als gemein o. ä. empfindet, über den man wütend ist, sich ärgert, den man hasst: eine gemeine, faule, fette S.; diese verdammte S. hat mich betrogen; ich kriege noch zwölf Mark von jemand, die S. lässt sich auch nicht sehen (Aberle, Stehkneipen 52); Betrachte dich als umgelegt, du rote S. (Kant, Impressum 431); Mit hochrotem Gesicht und rollenden Augen schrie er auf den Mann, der ihn als „dumme S.“ bezeichnet hatte, unentwegt ein (Hörzu 44, 1975, 44).————————
2Sau, die; -: frühere deutsche Form von ↑"Save".
1Sau, die; -, Säue u. -en [mhd., ahd. sū, viell. eigtl. = Gebärerin od. lautm. (u. eigtl. = Su[su]-Macherin)]: 1. a)
2Sau, die; -: frühere deutsche Form von ↑"Save".