Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
ritzen
rịt|zen [mhd. ritzen, ahd. rizzen, rizzōn, Intensivbildung zu ↑"reißen"]: 1. a) (mit einem spitzen, harten Gegenstand) mit einem ↑"Ritz" (1) versehen: Glas [mit einem Diamanten] r.; Druckstellen desselben Messers, mit dem sich Walter Matern und Eduard Amsel, als sie ... auf Blutsbrüderschaft aus waren, den Oberarm ritzten (Grass, Hundejahre 16); b) (mit einem spitzen, harten Gegenstand) schneidend, kerbend hervorbringen, abbilden, darstellen: seinen Namen, ein Herz in den Baum, in die Bank r.; der Künstler ritzt die Zeichnung in die Kupferplatte; ∙ c) zeichnen, ↑"reißen" (13 a): der Vater des nachherigen Deichgrafen ... saß im Winter, wenn der Nordwest von draußen kam und an seinen Läden rüttelte, zu r. und zu prickeln in seiner Stube (Storm, Schimmelreiter 9). 2. a) sich an einem spitzen, harten Gegenstand die Haut leicht verletzen: sich [an einem Stacheldraht] den Arm, mit einer Nadel [am Finger] r.; er hat sich beim Rasieren geritzt; b) leicht verletzen: die Dornen ritzten [ihm] die Haut; Mit mürbem Zischen fuhr das Messer die Bauchhaut entlang, ... wobei das Muskelfleisch nicht geritzt werden durfte (Hahn, Mann 50). 3. (schweiz.) (ein Gesetz o. Ä.) verletzen, nicht achten, dagegen verstoßen: diese Bestimmungen, Vorschriften werden dauernd geritzt.
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