Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
rieseln
rie|seln [mhd. riselen = tröpfeln, sachte regnen, zu: rīsen = fallen, ↑"Reise"]: 1. a) mit feinem, hellem, gleichmäßigem Geräusch fließen, rinnen: in der Nähe rieselte eine Quelle, ein Bächlein; b) mit feinem, hellem, gleichmäßigem Geräusch in vielen kleinen Teilchen leise, kaum hörbar nach unten fallen, gleiten, sinken: leise rieselt der Schnee; an den Wänden rieselte der Kalk; Im Zimmer rieselt der Verputz (Zenker, Froschfest 142); Der General ... lauschte auf den hinter der Verschalung rieselnden Sand (Plievier, Stalingrad 171). 2. a) irgendwohin fließen, rinnen: das Wasser rieselt über die Steine; Blut rieselte aus der Wunde in den Sand; Ü Langsam rieselt widerlich graues Licht in den Stollen (Remarque, Westen 79); ein Schauder rieselte ihm durch die Glieder, über den Rücken; da war es schon wieder, ... dieses schwirrende Rieseln, von dem er nicht wusste, wo es stattfand, im Gebälk seines Hauses oder in ihm (Ossowski, Liebe ist 264); b) sich in leichter u. stetiger Bewegung in vielen kleinen Teilchen nach unten bewegen: feiner Schnee rieselte zur Erde; sie ließ den Sand durch die Finger r.; in den Vorgärten rieselten die Blüten zu Boden (Handke, Brief 19); der Kalk rieselte von den Wänden.
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